Man mag es kaum glauben!

Köln verliert zu Hause 1:2 (0:0) gegen Paderborn. Ein ganz schwacher Auftritt vor 50.000 Zuschauern. Der nächste herbe Rückschlag im Aufstiegsrennen. Und man muss die Frage stellen: Wie oft darf Trainer Gerhard Struber (47) noch verlieren?

Dazu fordern die Fans das Aus von Sport-Boss Christian Keller (45) mit „Keller-Raus-Rufen!“ schon während des Spiels. Auch danach beim TV-Interview hallen die Rufe durchs Stadion …

Keller sagte bei Sky: „Der Trainer macht einen guten Job. An ihm liegt es sicherlich nicht.“ Und über die Fan-Wut gegen ihn: „Mir ist lieber, dass die Fans die Wut an mir auslassen als an der Mannschaft, denn die muss Dienstag ja wieder spielen.“

Dann kommt Kiel im Pokal. Da droht das nächste Fiasko…

Kapitän Timo Hübers: „Am Anfang der Saison haben wir immer drüber gesprochen, dass die Leistungen gut sind, aber die Ergebnisse nicht. Jetzt haben wir schlechte Leistungen und schlechte Ergebnisse. Jetzt geht es darum, diesen Trend zu stoppen.“

Eine Woche hatte Struber Zeit das Darmstadt-Debakel (1:5) aufzuarbeiten. Die großen personellen und taktischen Änderungen blieben aus – der Erfolg auch!

Für Stürmer Downs, der kurzfristig mit Erkältungssymptomen ausfiel, rückte Ljubicic nach seiner Mandel-OP in die Startelf. Ansonsten blieb Struber bei seiner Vierer-Kette, ersetzte lediglich Carstensen durch Thielmann auf der rechten Seite. Spielte mit zwei Sechsern (Martel, Huseinbasic) und begann mit Lemperle als einzigem Zentrums-Stürmer – das war’s.

Ergebnis: Eine ganz schwache erste Hälfte!

Fußball zum Abgewöhnen. Wieder kein Chef auf dem Platz. Waldschmidt tauchte komplett ab, musste zur Pause dann raus. Man merkte der Truppe die Verunsicherung nach dem Darmstadt-Frust an. Köln fast schon ängstlich – und das im eigenen Stadion. Paderborn sogar mit mehr Ballbesitz (59 Prozent), Köln ohne echte Torchance.

Schon zur Pause Fan-Wut

Dafür mit viel Dusel: FC-Keeper Urbig rettet in der 34. Minute gegen Paderborns Bilbija, verhindert den Rückstand.

Höchststrafe in der 37. Minute, die Südkurve brüllt: „Wir wollen Euch kämpfen sehen!“ Und ein böses Pfeifkonzert zur Pause.

Die Fan-Wut weckte den FC nicht auf. Im Gegenteil: Paderborn auch in der zweiten Hälfte besser.

Aber dann kam Thielmann, hämmerte den Ball aus 20 Metern ins Netz – nur eine kurze Erlösung (66.). Denn kurz danach schlägt Michel gleich zweimal zu (76./80.) und demütigt Köln!

Der Paderborn-Sieg – komplett verdient!

Köln-Torschütze Thielmann sagt zu den Fan-Pfiffen: „Nach dem Abstieg und den verlorenen Spielen ist das eine natürliche Reaktion der Fans. Würde ich auf den Rängen sitzen, wäre meine Reaktion ähnlich. Ich kann den Frust in ganz Köln verstehen. Wir sind frustriert und wissen selber nicht, wie wir damit umgehen müssen. Das ist sehr bitter, wir müssen uns das aber auch selbst ankreiden.“