Scholz warnt vor Eskalation des Ukrainekriegs durch Nordkorea

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Berichte über eine Verlegung nordkoreanischer Truppen nach Russland als „sehr besorgniserregend“ bezeichnet. „Das kann man gar nicht unterschätzen“, sagte er während seiner Indienreise vor Journalisten. „Das ist natürlich etwas, das die Situation weiter eskaliert.“

Es zeige aber auch, dass der russische Präsident Wladimir Putin in größter Not sei. Gleichzeitig sei es ein Grund, sich neben der „festen, verlässlichen“ Unterstützung der Ukraine weiter um einen gerechten Frieden in dem von Russland angegriffenen Land zu bemühen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Schritt auf X als „klare Eskalation“. In dem Post teilte Selenskyj unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit, dass er ab Sonntag oder Montag mit einem Einsatz von nordkoreanischen Soldaten für Russland rechne. Das zeige klar die Absicht von Putin, den Krieg in der Ukraine fortzusetzen. Von der internationalen Gemeinschaft erwarte er deshalb eine „starke Reaktion“.

Ukraine meldet Ankunft nordkoreanischer Soldaten in Kursk

Berichte über eine Verlegung und Ausbildung nordkoreanischer Soldaten hatte der russische Staatschef Putin in dieser Woche nicht dementiert und auf eine mit Nordkorea vereinbarte militärische Zusammenarbeit verwiesen. Darin wurde auch ein gegenseitiger Beistand beschlossen, sollte eines der beiden Länder angegriffen werden.

Nach Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR sind erste Soldaten aus Nordkorea im umkämpften russischen Gebiet Kursk angekommen. Die Einheiten seien zuvor im Osten Russlands auf Truppenübungsplätzen ausgebildet worden, teilte der Geheimdienst auf Telegram mit. Insgesamt seien etwa 12.000 nordkoreanische Soldaten in Russland, unter ihnen 500 Offiziere und 3 Generäle aus Pjöngjang. 

Die USA hatten dagegen mitgeteilt, dass sie Erkenntnisse über 3.000 Soldaten aus Nordkorea in Russland hätten. Unklar sei zudem, mit welchem Ziel sie dort seien.