Entfacht Donald Trump (78) einen neuen Handelskrieg zwischen den USA und Europa, falls er erneut zum US-Präsidenten gewählt wird? Eine Studie sagt: Das könnte teuer werden.

Laut einer Erhebung des IW Köln könnte eine weitere vierjährige Amtszeit Trumps im schlimmsten Fall einen Verlust von 180 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft bedeuten.

Das Worst-Case-Szenario hat es in sich

Wenn Trump die US-Zölle auf 20 Prozent erhöhen und die EU darauf mit einem Zoll von 20 Prozent auf amerikanische Importe antworten sollte, könnte sich 2028 das Minus auf etwa 180 Milliarden Euro belaufen. „Somit würde das deutsche BIP am Ende der Amtszeit des Republikaners 1,5 Prozent niedriger ausfallen“ schreiben die Forscher.

► Teilt man diese 180 Milliarden (180.000 Millionen) durch 83 Millionen Deutsche, würde das für jeden Deutschen einen Verlust von rund 2170 Euro bedeuten.

▶︎ Der Job-Abbau in Deutschland liegt schlimmstenfalls bei 151.000 Personen bis 2028.

IW-Forscherin Samina Sultan zu BILD: „180 Milliarden Euro sind für die deutsche Wirtschaft schmerzhaft viel.“

Deutsche Firmen haben Angst vor Trump

Brisant: Die USA waren im ersten Halbjahr 2024 Deutschlands wichtigster Handelspartner. Deutsche Unternehmen jedenfalls zittern schon vor Trump. Das Ifo-Institut hat 2000 Firmen des Verarbeitenden Gewerbes zur kommenden US-Wahl und einer möglichen zweiten Präsidentschaft Donald Trumps befragt.

Ergebnis: Wenn Trump gewinnt, erwarten rund 44 Prozent negative Auswirkungen auf ihre Geschäftslage, verglichen mit einer möglichen Präsidentschaft von Kamala Harris (60).

Trotz der Horror-Zahlen: Wenig Gegenmaßnahmen

Lediglich 4 Prozent der befragten Unternehmen erwägen demnach etwa eine stärkere Verlagerung der Produktion in die USA oder eine Anpassung der Lieferketten. Ifo-Forscher Andreas Baur zu BILD: „Uns haben die 4 Prozent überrascht. Die Unternehmen sollten zumindest Pläne für Trump in der Tasche haben.“

Sabine Stephan (Außenhandelsexpertin des IMK-Instituts) zu BILD: „Eine kurzfristige Möglichkeit für Deutschland und Europa gegenzusteuern, wäre eine schnelle Umsetzung eines kreditfinanzierten öffentlichen Investitionsprogramms.“

Das könnte „den Zoll-Schock zu einem beträchtlichen Teil“ abfedern.