Brisante Personalie in Mittelsachsen. Der Landkreis (300.000 Einwohner) könnte bald von einem echten Putin-Fan geführt werden!
Zum 30. September schmiss der Landrat von Mittelsachsen, Dirk Neubauer (53, parteilos), überraschend sein Amt hin. Er war desillusioniert und genervt vom Kleinklein, den Attacken im Kreistag, aber auch Drohungen in den sozialen Medien. Die Neuwahl für den Posten ist für den 25. Januar angesetzt.
Als Kandidat für Neubauers Nachfolge will nun nach BILD-Informationen Sven Krüger (50) seinen Hut in den Ring werfen. Der ist seit 2015 Oberbürgermeister der Bergstadt Freiberg (41.000 Einwohner).
„Ich wurde vielfach gefragt und gebeten“
„Ich wurde vielfach gefragt und mehrfach gebeten, in dieser schwierigen Zeit Verantwortung für unseren Landkreis zu übernehmen“, so Krüger. Am Dienstag will er seine Bewerbung offiziell machen.
Krüger war ursprünglich für die SPD angetreten. 2018 trat er allerdings aus. Das sorgte schon damals für Wirbel. In die Schlagzeilen geriet er auch danach immer wieder – zuletzt vor einem Jahr mit einer umstrittenen Reise.
Denn im August 2023 flog Krüger nach Russland – als Gast zum Petersburger Opernball im Großen Saal des Katharinenpalastes in Zarskoje Selo. Schirmherr der Veranstaltung: Kreml-Diktator Wladimir Putin (72) höchstpersönlich. Organisiert wurde das Event vom früheren Chef des Dresdner Semperopernballs, Hans-Joachim Frei (59). Der ist inzwischen russischer Staatsbürger.
Und: Krüger schwang an der Newa nicht nur das Tanzbein, sondern auch große Reden. Denn die Russen hofierten den offiziell als Privatperson angereisten Freiberger Oberbürgermeister, ließen ihn eine Grußbotschaft vortragen.
Krüger redete Angriff auf Ukraine klein
Zum Teil auf Russisch sprach Sven Krüger dabei von der „großen Nation“ Russland, Putins mörderischen Krieg redete er dagegen als „schwierige Situation“ klein. Krüger beklagte zudem, dass eine Statue des russischen Gelehrten Lomonossow nicht vor der Freiberger Bergakademie aufgestellt wird.
Der Trip nach Russland sorgte auch in Krügers Heimatstadt für reichlich Ungemach. Der Rektor der traditionsreichen Freiberger Uni, der Bergakademie, Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht (66) distanzierte sich. „Wir haben mehr als 750 Studenten aus der Ukraine. Ihnen gehört die volle Solidarität von Studenten und Lehrkräften der Bergakademie“, sagte er seinerzeit zu BILD.