Es sind Bilder wie aus schlimmen, dunklen Zeiten: Statt Lehrstoff von Ingenieurs- oder Wirtschafts-Wissenschaften steht auf der Tafel der Uni Kassel (Hessen) der Aufruf zur antijüdischen „Intifada“ – ein Aufstand der Studenten gegen Israel.
Eine pro-palästinensische Hochschulgruppe deutscher Studenten veranstaltet am 24. Oktober die Hass-Demo auf dem Uni-Campus. Hochschul-Leitung und Stadt Kassel tolerieren die „israelfeindliche und antisemitische Veranstaltung.“
Hessens Innenminister ärgert sich über Uni-Leitung: „Veranstaltern geht es um blanken Juden- und Israelhass“
▶ Pascal Sommer (18), Sprecher den jungen Liberalen in Kassel kämpft vor Ort gegen die widerliche Veranstaltung: „Das wird von der Uni-Leitung toleriert. Durch den Aufruf deutet sich offen an, dass das Existenzrecht Israels infrage gestellt wird.“
▶ Hessens Innenminister Roman Poseck (54, CDU) ist fassungslos. Er sagt zu BILD: „Der Aufruf zu einer Intifada an der Uni Kassel ist unerträglich. Den Veranstaltern geht es um blanken Juden- und Israelhass. Diese Veranstaltung ist eine Schande. Ich erwarte von der Universität eine unmissverständliche Distanzierung.“
▶ Doch die Uni-Leitung verweist darauf, dass „die Universität ein offener Ort ist, an dem akademische Diskurse und politische Debatten gewaltfrei und auch kontrovers geführt werden können“.
Für die Uni ist die Stadt Kassel für ein mögliches Verbot der Demo zuständig. Aber: „Das zuständige Ordnungsamt sah keinen Anlass, diese Versammlung zu untersagen“, sagt Uni-Sprecherin Beate Hentschel. Bei den Corona-Demos dagegen griff die Stadt knallhart durch und verbot Proteste.
▶ Wissenschaftsminister Timon Gremmels (46, SPD) zu BILD: „Es ist inakzeptabel, dass an unseren Hochschulen Aufrufe zu Gewalt gegen Israel oder Antisemitismus Raum finden und dass das Existenzrecht Israels infrage gestellt wird.“
Sommer: „Jüdische Studenten sollen sich an der Uni eigentlich sicher fühlen. Jetzt wird hier mit einem unfassbaren Kampfbegriff gegen Israel aufgerufen.“ Am 24. Oktober wird sich der judenfeindliche Studenten-Mob auf dem Platz vor der Zentral-Mensa treffen und die „Intifada“ gegen Israel ausrufen.
Der Begriff ist von den Studenten bewusst gewählt: In Israel gab es bis zu dreimal eine Intifada: 1987, 2000 und 2015, bei denen bewaffnete Palästinenser und Araber Israelis angriffen und töteten.
Deshalb fordert die Kasseler FDP: „Bei den Studenten, die an der israelfeindliche und antisemitischen Veranstaltung teilnehmen, soll eine Exmatrikulation geprüft werden.“