Doppel-Knall in Bochum!

Der VfL reagiert auf die XXL-Krise und feuert Trainer Peter Zeidler (62) UND Sportdirektor Marc Lettau (39)! Sonntagabend bestätigte der Klub den zweifachen Rauswurf, den BILD kurz zuvor vermeldete.

Platz 18!

Nur 1 Punkt!

Pokal-Aus in Regensburg!

Seit Wochen wird diskutiert, ob mit Zeidler, der erst im Sommer kam, die Wende noch möglich ist.

Klare Entscheidung: nein!

▶︎ Taktik: Vor der Saison führte Zeidler das 4-4-2-System mit Raute ein. Der Plan: In dieser Formation sollte ein mutiges Offensivpressing gelingen. Problem: Sobald nur ein Spieler nicht mitzieht, läuft die ganze Mannschaft hinterher. Die Taktik ging nur in Tests auf.

▶︎ Mannschaft: In der Kabine war der charismatische Zeidler durchaus beliebt. Trotzdem wurden manche Entscheidungen von Spielern auch kritisiert. Etwa die vielen Trainings-Unterbrechungen, die zu mutige Anlauf-Taktik oder das Bier-Verbot nach Spielen. Fakt: Jetzt ist die Mannschaft in der Bringschuld.

▶︎ Stagnation: Zeidler hörte auf seine Kritiker, ging immer wieder Kompromisse ein. Doch egal, was er veränderte – es wurde nicht besser. Am Ende stellte er sogar auf die alte Erfolgs-Formation 4-3-3 um. Doch dafür ist der Kader nicht mehr optimal ausgerichtet. Auch das ging schief.

Dass obendrein jetzt auch noch Lettau gehen muss, überrascht. Seine Kaderplanung wurde hinter vorgehaltener Hand – unabhängig vom Tabellenplatz – von fast allen Verantwortungsträgern im Verein gelobt.

Der Pott-Klub begründet auf der Website: „Es fehlt die Überzeugung, dass der VfL in der bisherigen personellen Konstellation das Ziel Klassenerhalt schaffen kann.“

Über den Doppel-Rauswurf hat das Präsidium am Sonntag zehn Stunden diskutiert. Auch Geschäftsführer Ilja Kaenzig (51) und Lettau durften Stellung beziehen. Spannend: Lettau galt dabei nicht gerade als großer Unterstützer Zeidlers. Deshalb muss er also offenbar nicht gehen.

Dramatisch: Aktuell hat der VfL neben Zeidler und Lettau auch noch Ex-Coach Thomas Letsch (56) und den suspendierten Torhüter Manuel Riemann (36) auf der Gehaltsliste. Allein aus finanzieller Sicht sei ein Rauswurf kaum denkbar gewesen. Doch Bochums Bosse um Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis (66) entschieden sich für den Komplett-Neustart innerhalb der Saison.

Für den Moment eine Niederlage für den ganzen Verein.

Wie geht es jetzt weiter? Über das weitere Vorgehen will Bochum zeitnah informieren. In den kommenden vier Spielen geht’s ausgerechnet gegen Bayern, Frankfurt, Leverkusen und Stuttgart. Oder übersetzt: akute Vermöbel-Gefahr!

Spannend, ob der VfL jetzt bereits einen neuen Cheftrainer verpflichtet, auf die Gefahr hin, dass jedweder Effekt gleich verloren geht. Alternativ ist eine Interimslösung für die vier Partien denkbar.