Die US-Regierung glaubt, von Israel die Zusicherung erhalten zu haben, dass es keine iranischen Atom- oder Ölanlagen angreifen wird. Dies soll gelten, wenn Israel nach dem iranischen Raketenbeschuss Anfang des Monats zurückschlagen will, sagten zwei US-Beamte am Dienstag.

„Wir hören auf die Meinung der USA, aber wir treffen unsere Entscheidungen basierend auf unseren nationalen Interessen“, erklärte das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu.

Die US-Regierung ist außerdem der Ansicht, dass die Entsendung einer US-Batterie zur Abwehr von Höhenangriffen (THAAD) nach Israel und die Entsendung von etwa 100 Soldaten zu deren Bedienung einige der israelischen Bedenken zerstreut hat.

Das Pentagon kündigte am Sonntag die THAAD-Installation an, um die israelische Luftverteidigung nach den iranischen Raketenangriffen auf Israel im April und Oktober zu stärken. Diese Maßnahme wurde auf Anweisung von Präsident Joe Biden genehmigt.

Die US-Beamten, die anonym bleiben wollten, warnten jedoch, dass sich die Umstände ändern könnten. Israels bisherige Bilanz bei der Einhaltung solcher Zusicherungen sei gemischt, oft beeinflusst von innenpolitischen Faktoren.

Jüngstes Beispiel: Letzten Monat stimmte Israel einem von den USA und Frankreich geführten Waffenstillstand für den Libanon zu, nur um zwei Tage später einen massiven Luftangriff zu starten, der Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah tötete.

Die Biden-Administration hat deutlich gemacht, dass sie keinen israelischen Vergeltungsschlag gegen Teherans Nuklearprogramm unterstützen würde. Biden und Netanjahu haben letzte Woche nach sieben Wochen erstmals wieder telefoniert.

Das Pentagon hat zuletzt seine Unterstützung für Israels Sicherheit bekräftigt, aber auch betont, dass Schritte unternommen werden müssen, um die humanitäre Lage in Gaza zu verbessern. Die USA fordern Israel auf, von militärischen Operationen zu diplomatischen Lösungen überzugehen.