Am Samstag macht sich Box-Profi Leon Harth (36) aus Bielefeld auf eine große Reise. Auf die Reise nach Ufa (Russland) zum WM-Titelkampf im Bridgerweight. Dabei geht es nicht um den Titel eines der vielen, kleinen Weltverbände. Es geht für Harth um die Krone der großen und bekannten Verbandes WBA. Am 17. Oktober trifft Harth dann auf den ungeschlagenen Russen Muslim Gadzhimagomedov (27/4 Kämpfe, 3 K.o.). Harth gilt als krasser Außenseiter.
Bridgerweight ist die Gewichtsklasse zwischen Cruiser- und Schwergewicht. Das Limit liegt bei 101,6 Kilo. Im Moment wird diese neue Gewichtsklasse nur von den Verbänden WBA und WBC geführt.
Sicherlich eine ganz schwere Aufgabe für den gebürtigen Armenier gegen den früheren Amateur-Weltmeister und Silbermedaillen-Gewinner von Olympia 2021. Gadzhimagomedov siegte im vergangenen Jahr gegen Artur Mann durch K.o.
Doch Harth hat alles versucht, um das Unmögliche möglich zu machen. Er erfüllt sich mit dem Titelkampf einen Traum.
Seit Wochen bereitet sich der Bielefelder unter einem neuen Trainer auf den Kampf vor. In seiner Ringecke wird der frühere Trainer von Felix Sturm, Mo Weber, stehen. Nach Georg Bramowski nun also Mo Weber. Der sagt: „Leon ist bestens auf den Kampf vorbereitet und ist in einer sehr guten Form.“
Harth boxte schon mal um die WM
Harth: „Von meinem neuen Trainer bin ich sehr beeindruckt. Es wurde von A bis Z alles anders als in der Vergangenheit gemacht. Nur ein Beispiel: Früher stand ich sechs oder acht Runden im Sparringsring, unter Weber jetzt zehn. Außerdem haben wir viel auf Videostudium des Gegners gesetzt.“
Bereits im vergangenen Jahr boxte Harth in Dubai um die WM und unterlag Evgeny Tishchenko durch K.o. Später stellte sich heraus, dass der Russe gedopt war. Das Kampfergebnis wurde annulliert und der WM-Fight als „No Contest“ geführt. So bekommt Leon Harth am 17. Oktober eine neue Chance, um den WM-Gürtel zu boxen.