Eine Passagiermaschine der französischen Air France ist in der vergangenen Woche offenbar nur knapp einer Katastrophe entgangen. Wie jetzt bekannt wird, befand sich das Flugzeug zu Beginn des iranischen Angriffs auf Israel (1. Oktober) zeitweise ganz in der Nähe der Mullah-Raketen.
Wie Air France am Mittwoch erklärte, sei die Maschine auf dem Weg von Paris nach Dubai gegen 18.45 Uhr (MESZ) über den südlichen Irak geflogen. Damit habe sie sich in der Nähe der Raketenflugbahn befunden, als der Angriff mit rund 180 Raketen gerade begann. Der Sender LCI berichtete sogar, dass die Piloten aus dem Cockpit Raketen gesehen hätten. Dieses Detail kommentierte Air France nicht.
Eine Viertelstunde später habe das Flugzeug den irakischen Luftraum verlassen, hieß es weiter. Wegen des Vorfalls sei eine interne Untersuchung eingeleitet worden, teilte ein Unternehmenssprecher mit.
Laurent Veque, Mitglied einer nationalen Pilotengewerkschaft, erklärte gegenüber dem Sender LCI: „Das Flugzeug befand sich in dem irakischen Luftkorridor, als die Kampfhandlungen des Irans gegen Israel begannen. Dies muss geklärt werden. (…) Wir wollen wissen, was da geschehen ist.“
Die Airline betonte, den Überflug des Iraks aus eigener Initiative ab 19 Uhr (MESZ) eingestellt zu haben. Die irakischen Behörden hätten den Luftraum ihres Landes offiziell erst knapp eine Stunde später geschlossen. Die Fluggesellschaft erklärte zudem, dass sie den Luftraum über Israel, Libanon und über dem Iran ganz meide und im Irak denselben Luftkorridor genutzt habe wie andere Fluggesellschaften auch.