Donald Trump und die Porno-Industrie – das war nie eine Liebesgeschichte. Doch jetzt formiert sich ein Aufstand der Unanständigen gegen den Ex-Präsidenten. Grund: Die Branche fürchtet, dass Trump im Falle seiner Wiederwahl ein Porno-Verbot durchsetzen könnte.
Ihre Forderung: „Hands off my porn!“ – „Hände weg von meinen Pornos!“
Unter diesem Slogan haben 17 amerikanische Erotikdarsteller (darunter Stars wie Tommy Pistol und Brittany Andrews) bislang 100.000 Dollar Spenden für eine Online-Kampagne gesammelt, mit der Anti-Trump-Wahlwerbung auf Porno-Plattformen finanziert werden soll – und zwar ausgerechnet in den am stärksten umkämpften Swing States.
Erzkonservative wollen Pornos verbieten
Ihr erklärtes Ziel: Junge Männer zwischen 18 und 49 Jahren, die bislang die Republikaner wählen wollten, sollen Trump von der Fahne gehen.
„Wähler sollten die Gefahr ernstnehmen“, sagt Holly Randall. Die Filmproduzentin (739.000 Instagram-Follower) ist eine der Initiatoren der Kampagne. „Wir können uns nicht einfach darauf verlassen, dass Pornografie legal ist und immer legal bleiben wird.“
Doch wie realistisch ist ein Porno-Verbot durch den Ex-Präsidenten? Trump, dem eine Affäre mit der Pornodarstellerin Stormy Daniels viel Ärger einbrachte, ist der Hoffnungsträger der erzkonservativen US-Elite. Nach seiner Wiederwahl soll er Schluss machen mit der „toxischen Normalisierung von Transgender und Pornografie“.
„Projekt 2025“ will radikalen Wandel der USA
So steht es in einer 900-seitigen Wunschliste an Trump, die unter dem Titel „Project 2025“ allerlei radikale Ideen für ein konservatives Amerika sammelt. Pornografie, heißt es darin, mache „genauso süchtig wie illegale Drogen“ und sei so zerstörerisch für die Psyche wie jedes Verbrechen.
Hinter dem Traktat steckt eine einflussreiche amerikanische Denkfabrik. Zwar weist Trump jede Nähe zu den Autoren zurück, doch laut CNN-Informationen sollen allein 140 ehemalige Trump-Beschäftige an dem Werk mitgearbeitet haben.
J.D. Vance befürwortete Porno-Verbot
UND: Ein Porno-Verbot läge ganz auf Linie von Trumps Vize. Im katholischen „Crisis Magazine“ gab J.D. Vance 2021 der Branche die Schuld für die sinkende Geburtenrate in den USA. Pornos und Abtreibung hätten „eine wirklich einsame, isolierte Generation geschaffen, die nicht heiratet und keine Familie hat“, sagte er.
Randall widerspricht. Pornografie zu kriminalisieren, werde die Branche nur in den Untergrund treiben, sagt sie. „Und dann wird es wirklich gefährlich.“