Sehr traurige Nachrichten aus Dänemark: Zwei Jungen (9, 12) aus dem Raum München wurden von einem Dünen-Erdrutsch verschüttet und sind nach ihrer Befreiung gestorben.
Die Polizei versucht nun herauszufinden, was genau passiert ist. Stand der Ermittlungen: Die Jungen haben am Strand unterhalb der zehn Meter hohen Düne offenbar eine Höhle gegraben.
Wie konnte es zu dem Unglück kommen?
Der Vorfall ereignete sich am Sonntag in der Region Nordjütland. Dort waren die Kinder mit ihren Familien im Urlaub. Nach Angaben des dänischen Fernsehsenders „TV 2“ sind die Dünen dort so weich, dass man sich eigentlich nicht tief eingraben kann, weil sie sehr schnell zusammenfallen.
Experten halten diesen Unfall deshalb für sehr ungewöhnlich, vermuten aber, dass es zuvor einen sehr hohen Wasserstand gegeben haben könnte, bei dem die Dünen erodiert sind.
Zudem gab es in der Region für die Jahreszeit ungewöhnlich viel Regen. Das könnte dazu geführt haben, dass der Sand weiter oben mit Regenwasser so schwer geworden ist, dass er leichter abrutscht.
Rettungsschwimmer Allan Munk sagte zu „TV2“: „Ich bin es gewohnt, Erdrutsche in der Gegend zu beobachten, insbesondere nach Stürmen. Aber einen so schlimmen Erdrutsch wie am Sonntagnachmittag habe ich noch nie erlebt.“
Kinder etwa 1,50 Meter tief verschüttet
Es kam zu dramatischen Szenen: 40 quälende Minuten waren die Jungen unter dem Sand verschüttet. 25 Strandbesucher versuchten die ganze Zeit, sie zu befreien, sagte Benny Bak von der örtlichen Rettungsstation laut „TV 2“. Mit Händen gruben sie in den Sandmassen.
Zu den Helfern gehörte der deutsche Surfer Henning Nockel (51). Der Kieler, selbst Vater von zwei Kindern, grub minutenlang im Sand. „Plötzlich sehe ich etwas Buntes, das aussah wie ein Kleidungsstück, vermutlich eine Jacke. Und dann sehe ich eine Kinderhüfte, fasste den Körper an“, sagt Nockel.
Nach seiner Einschätzung waren die Jungs unter einer 1,50 Meter tiefen Sandschicht verschüttet. Sie wurden in ein bis zwei Metern Abstand voneinander gefunden.
Auch die Eltern der Kinder waren während der schrecklichen Momente vor Ort.
Laut der Polizei waren die Kinder leblos, als sie aus dem Sand befreit wurden. Herbeigerufene Rettungskräfte reanimierten sie. Anschließend wurden die Jungen mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus in Aarhus (Dänemark) gebracht. Dort starben sie jetzt an ihren schweren Verletzungen.