Dresden – Empfindlicher Schlag gegen die verdeckten Finanzströme von Schleusern in Ostdeutschland. Staatsanwaltschaft Dresden und Bundespolizei ermitteln gegen insgesamt neun Syrer (17 bis 49 Jahre).

166 Bundespolizisten durchsuchten in Leipzig und Berlin Wohnungen, ein Gartengrundstück sowie ein Geschäft und stellten Unterlagen, Mobiltelefone und Bargeld sicher. Dabei halfen ein Bargeld-Spürhund und ein Datenträger-Spurhund.

Der Vorwurf gegen die neun Männer: Bildung einer kriminellen Vereinigung und Verstoß gegen das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz.

Den Beschuldigten aus Syrien wird laut Ermittlern vorgeworfen, seit 2022 einen nicht registrierten Zahlungsdienst nach dem Modell des weltweit aktiven sogenannten Hawala-Bankings betrieben zu haben.

Und das geht so: Anonym zahlt ein Kunde für eine Leistung Bargeld bei Hawaladaren ein, nach Übermittlung eines Codes kann das Geld woanders ausgezahlt werden. Bargeldbestände werden verrechnet, die Geldflüsse anonymisiert und die Herkunft der Gelder verschleiert.

„Der Hawaladar erhält für die Transaktion eine Provision. Ein- und Auszahlungen können an beliebigen Orten auch außerhalb der Europäischen Union erfolgen“, heißt es von der Staatsanwaltschaft Dresden.

Der Verdacht: Das beschriebene Hawala-System soll bei der Einschleusung von Ausländern für die Bezahlung von Schleuserlöhnen genutzt worden sein. Es soll um bis zu 1,4 Millionen Euro gehen.

Gegen die drei Männer aus Leipzig erging Haftbefehl. Sie sollen dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Dresden vorgeführt werden.