Florida (USA) – Als Richter Nicholas Thompson am Dienstag das Urteil sprach, hörte man leise Jubelrufe und Klatschen von den Zuschauerbänken. Wade Wilson (30) erhielt die Todesstrafe für die brutalen Morde an Kristine Melton (†35) und Diane Ruiz (†43).

Rückblick

Am 7. Oktober 2019 lernte Wade Wilson Kristine Melton in einer Bar in Cape Coral (Florida, USA) kennen. Sie nahm ihn mit nach Hause. Dort erwürgte er sie, ließ die Leiche im Bett zurück, stahl ein Auto von dem Grundstück.

Nur kurze Zeit später fuhr der Killer an Diane Ruiz vorbei, die auf dem Weg zur Arbeit war. Er fragte die zweifache Mutter nach dem Weg, sie stieg zu ihm ins Auto – ein fataler Fehler. Dort fiel er über sie her, erwürgte sie, schmiss sie aus dem Wagen, bevor er rund 20-mal über die Leiche fuhr, bis sie „wie Spaghetti aussah“. Als er seinem leiblichen Vater am Telefon die Taten gesteht, lockt dieser ihn in eine Falle, ruft die Polizei.

Tausende Briefe von Fans

Nach einem Bericht von Newsweek.com erhielt der Killer seit seinem Schuldspruch im Juni 2024 rund 4000 Briefe von Unterstützern und weiblichen Fans. Darunter waren 754 Fotos, 163 davon mussten aufgrund ihres anzüglichen Inhaltes aussortiert werden.

Menschen, die um seine Freilassung kämpfen, fordern, dass statt der Todesstrafe eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt werden solle. Wilsons langer Drogenkonsum und eine nicht diagnostizierte psychische Krankheit sollen ihn zu den bestialischen Taten gebracht haben.

Auffällige Veränderungen im Gehirn

Der Neurologe Dr. Mark Rubino untersuchte Wilson etwa eine Woche vor dem Urteil am Dienstag. Laut seiner Einschätzung habe sich dieser bei zwei schweren Autounfällen am Kopf verletzt, dazu kämen Gehirnerschütterungen vom Football und Baseball. Das Gehirn des Angeklagten sei auffällig, auch der Frontallappen sei vergrößert.

Dazu kämen Verletzungen am Gehirn selbst. Dies habe sich auf das Verhalten von Wilson auswirken können, vor allem im Zusammenspiel mit den Drogen, die er in der Nacht vor den Taten genommen hatte. Wilsons Ex-Freundin bestätigte in einem TikTok-Video, dass Wilson nüchtern ein anderer Mensch war, eines Tages aber unter Einfluss von Kokain auf sie losging.

In einem Brief wandten sich Wilsons Adoptiveltern an das Gericht, bestätigten, dass Wilson ihnen im Teenageralter entglitt, plötzlich depressiv und paranoid wurde, Drogen konsumierte.

Killer nimmt Urteil emotionslos entgegen

Doch die Verteidigung konnte den Richter nicht überzeugen, Wilson bekam für beide Morde jeweils die Todesstrafe. In Florida warten Häftlinge rund 14 Jahre bis zu der Vollstreckung, bis dahin leben die Gefangenen in Einzelzimmern, bekommen drei Mahlzeiten am Tag, verbringen fast den ganzen Tag in der Zelle. Sie dürfen auch nicht die Gemeinschaftsräume betreten. Wade Wilson zeigte kaum Regung beim Urteilsspruch.