Der Prozess zum Diesel-Skandal gegen den früheren VW-Boss Martin Winterkorn (77) ist geplatzt!
Die Kammer am Landgericht Braunschweig hat die Hauptverhandlung (Az. 16 KLs 411 Js 23888/16 (75/19)) ausgesetzt und alle anberaumten Folgetermine aufgehoben. Das teilte das Gericht am Dienstag mit.
Grund sei der Gesundheitszustand des Angeklagten. Winterkorn, so heißt es aus seinem nächsten Umfeld, war in der Dusche ausgerutscht und hat sich den rechten Oberschenkel gebrochen. Erst vor Kurzem hatte er sich ein künstliches Kniegelenk einsetzen lassen, ebenfalls am rechten Bein.
Wie BILD erfuhr, liegt der Gerichts-Kammer nun das medizinische Sachverständigengutachten zu der Frage der Reise- und Verhandlungsfähigkeit von Winterkorn vor. Demnach sei der Ex-Spitzenmanager von Volkswagen aus gesundheitlichen Gründen mindestens in den nächsten Monaten nicht in der Lage, an Gerichtsverhandlungen teilzunehmen.
Die Hauptverhandlung könne deshalb nicht innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Unterbrechungsfrist fortgesetzt werden. Die Kammer prüfe eine Neuansetzung der Hauptverhandlung für das erste Quartal 2025.
Das Landgericht hatte im März die Verfahren wegen des Verdachts des Betruges und der Falschaussage mit dem Verfahren wegen des Verdachts der Marktmanipulation zusammengelegt. Die Anklagen zweier Staatsanwaltschaften stammen bereits aus den Jahren 2019 und 2021.
Das Verfahren war schließlich erst am 3. September gestartet, nachdem es bereits einmal verschoben worden war. Ursprünglich waren knapp 90 Verhandlungstage bis September 2025 angesetzt gewesen.