Schicksalstage für die Ukraine – und die Weichen werden gerade in New York und Washington gestellt. Am Freitag trafen sich der amerikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump (78) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) zu Gesprächen – nachdem Trump sich lange hatte bitten lassen!
Doch dann lobte der Ex-Präsident plötzlich: „Die Tatsache, dass wir heute überhaupt zusammen sind, ist ein sehr gutes Zeichen.“ Und: Es sei „eine schreckliche Situation“. Er wolle sich besprechen und „sehen, was ausgearbeitet werden kann“.
Ausgearbeitet werden konnte letztlich wohl aber nicht viel.
Im Anschluss an das Gespräch wiederholte Trump nur seine bekannte Position – prahlte, dass er für den Ukraine-Krieg eine Lösung parat habe. Es sei ein „kompliziertes Puzzle“, aber „wir werden das gelöst bekommen“. Wie genau Trump das anstellen will – das bleibt weiterhin unklar.
Selenskyj sprach vor dem Treffen von einer „fordernden Zeit“. Er wirbt derzeit in den USA um weitere Unterstützung für sein Land im Krieg gegen Russland. Die USA haben als wichtigste Unterstützer der Ukraine, seit Beginn des russischen Angriffskriegs rund 58 Mrd. Dollar Militärhilfe bereitgestellt.
Eine Unterstützung, die Trump immer wieder scharf kritisiert! Stattdessen drängt er die Ukraine zu einem „Friedens-Deal“ mit Russland.
Bei dem Gespräch am Freitag im Trump-Tower – bei dem auch Trumps Ex-Botschafter in Berlin, Richard Grenell (58), teilnahm – wollte Selenskyj seine Kriegspläne mit Trump teilen.
Dabei hatte Selenskyj trotz Trumps oft Kreml-freundlicher Ansichten zumindest ein Ass im Ärmel: Trump selbst betonte, dass ihm der Ukrainer beim Impeachment-Prozess während seiner Amtszeit unter die Arme gegriffen habe. Damals wollten ihn die Demokraten wegen eines angeblich erpresserischen Telefonats mit Selenskyj des Amtes entheben.
Und nichts schätzt Trump mehr als Loyalität.
Vorausgegangen war dem Treffen allerdings ein langes Hin und Her.
In einem Interview hatte Selenskyj erklärt, dass er das Gefühl habe, „dass Trump nicht wirklich weiß, wie er den Krieg beenden kann, auch wenn er vielleicht glaubt, dass er es weiß“ – und dem Ex-Präsidenten damit vor den Kopf gestoßen. Sauer ließ Trump das Meeting mit dem ukrainischen Präsidenten absagen! Das Land sei ohnehin schon „ausgelöscht“. Und der Waffengang vor allem ein Milliardengrab für die USA.
Trump demütigte Selenskyj sogar öffentlich, indem er auf seinem Social-Media-Account eine persönliche Nachricht des Ukraine-Präsidenten veröffentlichte. Darin hatte dieser fast flehend um ein Treffen gebeten.
Schließlich doch das Treffen!
Dabei sagte Trump allerdings auch, dass er gute Beziehungen zu Putin habe: „Deshalb werden wir das schnell lösen können!“ Da wirkte Selenskyj leicht verloren.