Heftige Sätze unserer Außenministerin in New York.

Bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrats nimmt sich Annalena Baerbock (43, Grüne) Russen-Diktator Wladimir Putin (71) vor.

Die Bundesaußenministerin bei ihrer Ansage an den russischen UN-Botschafter Wasili Nebensja (61): „Sie können sich selbst täuschen. Der stärkste Mann Ihres Landes kann sich hinter Teenagerinnen verstecken, die er entführt hat. Aber die Welt können Sie nicht täuschen.“

Was Baerbock meint: Seit Beginn der Invasion wurden laut ukrainischer Regierung mindestens 19 500 Kinder von Russland entführt, weniger als 400 sind bisher zurückgekehrt. Laut einem Medienbericht tauchten einige davon schließlich auf Adoptionsseiten auf.

Im März 2023 erließ der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen Putin und die russische Kinderrechtskommissarin Maria Lvova-Belova (39) wegen angeblicher Zwangsdeportationen ukrainischer Kinder nach Russland.

Baerbock: „Seit 923 Tagen begeht Russland nun schon diese Verbrechen, seit 923 Tagen werden Kinder entführt und gefoltert. Wir werden uns nicht ausruhen, bis die Kinder zurück bei ihren Familien sind.“

Auch gegen den UN-Botschafter Nebensja teilt sie ordentlich aus: „Der Botschafter der Russischen Föderation verlässt ja jedes Mal den Saal, nachdem er hier gesprochen hat, das haben wir jetzt schon ein paar Mal erlebt.“ Tatsächlich hatte er nach seiner Rede den Saal verlassen. Zuerst hatte „T-Online“ darüber berichtet.

Baerbock weist russischen Journalisten zurecht

Zuvor hatte Baerbock bereits Ärger mit einem russischen Journalisten.

Ein Reporter des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens versuchte, die Grünen-Politikerin auf ihrem Weg zu dem Auftritt vor deutschen Journalisten abzufangen. Danach wollte er sich vor ihrem Statement neben sie drängen.

Dann reicht’s Baerbock!

Nachdem Mitarbeiter des Auswärtigen Amts den Mann aufgefordert hatten, sich in die Reihen der anderen Journalisten zu stellen, griff sie selbst ein: Energisch verlangte sie von dem Journalisten, sich einzureihen.

Baerbock zu Beginn ihres anschließenden Statements: „Schönen guten Tag auch von meiner Seite, hier bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen, dem Ort, wo der Taktschlag der Welt immer am deutlichsten zu spüren ist.“ Das sehe man „offensichtlich selbst bei so kleinen Dingen wie Pressekonferenzen, dass, wenn nicht alle bereit sind, sich an die Regeln zu halten, die Welt oder auch ein Pressestatement aus dem Takt geraten“ könnten.

Umso wichtiger sei es, „zusammenzukommen mit denjenigen, die diesen Herzschlag weiter am Leben erhalten wollen“. Ein deutlicher Hinweis auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Bei ihrer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat skizzierte Baerbock Eckpunkte für mögliche Friedensverhandlungen: „Frieden bedeutet, dass die Existenz der Ukraine als freies und unabhängiges Land garantiert ist. Es bedeutet Sicherheitsgarantien.“ Und weiter: „Wenn wir über Frieden sprechen, bedeutet das für die Ukraine, dass sie sicher sein kann, dass das Ende der Kämpfe nicht eine weitere Runde von Vorbereitungen in Russland bedeutet.“ Man dürfte nicht einfach nur zusehen, wie Russland die verbleibenden Teile der Ukraine zerstöre.