Dieses Urteil ist ein Hammer!

Im Streit um die Vergabe der TV-Rechte für die Bundesliga hat das Schiedsgericht für DAZN entschieden. Das Ergebnis ist eine Niederlage für die DFL: Das größte Paket der Bundesliga-Rechte mit 196 Live-Spielen (Paket B) muss neu ausgeschrieben werden.

Im Konflikt ging es darum, ob die DFL im Recht war, das Angebot von DAZN abzulehnen. Am 15. April hatte die Streaming-Plattform rund 1,6 Milliarden Euro (im Schnitt 400 Millionen Euro pro Jahr) für das Paket B mit 196 Spielen (samstags um 15.30 Uhr plus freitagabends) geboten. Nach eigenen Angaben lag DAZN mindestens 320 Millionen Euro höher als Konkurrent Sky. Die DFL verlangte kurzfristig innerhalb von 24 Stunden eine Bank-Garantie, die DAZN nicht vorlegen konnte.

Allerdings wurde jetzt vom Schiedsgericht, das DAZN angerufen hatte, entschieden, dass diese Forderung so nicht rechtens war.

Wie die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am Dienstagnachmittag mitteilte, habe das Schiedsgericht der von DAZN Ende April eingereichten Klage gegen die Vergabe des Rechtepakets B in der Medienrechte-Ausschreibung für die Saisons 2025/26 bis 2028/29 teilweise stattgegeben.

Bedeutet: Das TV-Rechtepaket B wird von der DFL im Rahmen der Medienrechte-Ausschreibung neu vergeben!

Zum Rechtepaket B gehören die Übertragungen aller Bundesliga-Spiele am Freitagabend (20.30 Uhr) und am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) sowie die beiden Relegationsspiele zwischen dem Tabellen-16. der Bundesliga und dem Tabellen-Dritten der 2. Bundesliga.

Die konkrete Begründung für die Entscheidung wird das Schiedsgericht im November bekannt geben. Die DFL verzichte laut eigenen Angaben deshalb vorerst auf eine weitere Kommentierung. Wie die Ausschreibung fortgesetzt wird, gibt die DFL nach einer Abstimmung in ihrem Präsidium bekannt.

Die Kurz-Begründung für die Entscheidung zugunsten von DAZN: Die DFL hätte nicht so kurzfristig während der Ausschreibung eine Bank-Garantie als Nachweis der Zahlungsfähigkeit von der Plattform verlangen dürfen. Dies wäre nur erlaubt gewesen, wenn erst im Laufe der Ausschreibung neue Informationen über mögliche Geldprobleme bekannt geworden wären. Die Begründung der DFL, warum man so gehandelt hatte, überzeugte das Schiedsgericht nicht. Stattdessen hätte die DFL eine solche Forderung rechtzeitig ankündigen müssen.

DAZN kommentiert das Urteil so: „DAZN ist erfreut, dass das Gericht zu unseren Gunsten entschieden hat. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass DAZN der beste Partner für die DFL, für die Vereine und für die deutschen Fußballfans ist.“