Die Hisbollah-Terroristen haben erneut das Feuer auf Israel eröffnet. Aus dem Libanon sind nach Angaben der israelischen Armee am Sonntagmorgen mehr als 100 Geschosse auf Israel abgefeuert worden.
Wie die Armee mitteilte wurden innerhalb weniger Stunden rund 115 Geschosse „in Richtung ziviler Gegenden in Nordisrael abgefeuert“. Das israelische Militär antwortete nach eigenen Angaben umgehend mit erneuten Angriffen auf Terror-Ziele.
Feuerwehren arbeiteten daran, durch herabfallende Trümmerteile verursachte Brände zu löschen. Nach Angaben des israelischen Rettungsdiensts wurden vier Menschen durch Granatsplitter verletzt. Das Heimatfront-Kommando der israelischen Armee ordnete an, dass Schulen und andere Bildungseinrichtungen im Norden des Landes bis Montagfrüh geschlossen bleiben sollen.
Tags zuvor hatte Israel mehrere Ziele im Südlibanon angegriffen. „Im Verlauf der vergangenen Stunde haben wir einen umfassenden Angriff im Südlibanon lanciert, nachdem wir Vorbereitungen der Hisbollah für einen Beschuss des israelischen Territoriums erkannt hatten“, erklärte der Sprecher.
Die Angriffe zielten auf Raketenwerfer der Hisbollah und andere militärische Einrichtungen, wie Militärquellen berichten.
Schon im Tagesverlauf hatte Israel nach eigenen Angaben im Süden des Libanons 180 Ziele der schiitischen Hisbollah-Miliz angegriffen. Dabei seien unter anderem „Tausende“ einsatzbereite Vorrichtungen zum Abschuss von Raketen auf Israel zerstört worden, erklärte das Militär. Zudem habe es Artilleriebeschuss gegeben. Libanesische Sicherheitskreise meldeten mehr als 100 Angriffe im Süden des Landes.
12 Mitglieder der Hisbollah-Führungsspitze getötet
Am Freitag hatte Israels Armee einen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut ausgeführt und dabei nach eigenen Angaben 16 Hisbollah-Mitglieder getötet, darunter mehrere hochrangige Kommandeure.
Bei 12 der 16 Todesopfer handle es sich um Mitglieder der Führungsspitze der Schiitenmiliz, teilte ein Sprecher des israelischen Militärs mit. Die Angaben ließen sich zunächst nur teilweise überprüfen.
Marschiert Israel jetzt in den Libanon ein?
Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant (65) hatte eine „neue Phase“ des Kriegs ausgerufen und klargemacht, dass sich dessen Schwerpunkt von Gaza an die Front im Norden verlagert. Aber bedeutet das auch einen Einmarsch mit Bodentruppen?
Militär-Experte Michael Horowitz vom renommierten Thinktank „LeBeck International“ in BILD: „Ich denke, es ist klar, dass Israel beschlossen hat, den Druck auf die Hisbollah deutlich zu erhöhen, und bereit ist, sich bei Bedarf auf einen umfassenden Konflikt einzulassen. Gleichzeitig denke ich, dass Israel noch nicht entschieden hat, Bodentruppen in den Libanon zu entsenden.“
„Israel muss die Hisbollah brutal zwingen, sich von der Grenze zu entfernen“
Dan Shueftan, Ex-Berater von zwei israelischen Ministerpräsidenten und Direktor des National Security Studies Center an der Universität Haifa, sagt in BILD: „Ein totaler Krieg im Libanon wird in Israel sehr schwere Folgen haben und die vollständige Vernichtung dessen, was vom Libanon noch übrig ist, bedeuten. Niemand will das, aber es bedeutet nicht, dass es nicht passieren kann.“