Die Explosionswellen von detonierten Pagern und Walkie-Talkies schockte am Dienstag und Mittwoch die Terroristen der Hisbollah. Jetzt berichtet „ABC News“ mit Verweis auf US-Geheimdienstquellen: Israel plante den Angriff bereits seit 15 Jahren!
▶︎ Heißt: Seit 2009, drei Jahre nach dem letzten großen Krieg im Libanon, arbeitete der israelische Geheimdienst Mossad an diesem Schlag gegen die Hisbollah.
Insgesamt wurden 37 Menschen getötet und fast 3000 verletzt. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah räumte am Donnerstag einen „schweren Schlag“ gegen seine Terrorgruppe ein.
Die Planung des Angriffs beinhaltete laut dem Bericht Scheinfirmen, die jahrelang aufgebaut wurden. Weiter heißt es, dass im Fall des Unternehmens, das die Pager lieferte, mehrere Ebenen von israelischen Geheimdienstoffizieren und ihre Kontakte eine eingetragene Firma leiteten: „BAC Consulting Kft.“
ABC berichtet, dass zumindest einige derjenigen, die dort tätig wahren, nicht wussten, für wen sie tatsächlich arbeiteten.
Mysteriöse Firma mit Sitz in Budapest
Im Fokus des fast schon filmreifen Agenten-Thrillers um die explodierten Pager steht die mysteriöse Firma „BAC Consulting Kft.“ aus Budapest, von der die Geräte stammen sollen. Die Firma ist mit einer Fülle an Ungereimtheiten äußerst auffällig.
Klar ist: Die Pager-Fotos, die nach den Explosionen kursieren, zeigen das Modell „AR-924“ der taiwanesischen Firma „Gold Apollo“. Aber: Nach Angaben des Unternehmens mit Sitz in Taipeh hat BAC die Funkgeräte entworfen und gefertigt. Der Firmennamen „Apollo“, der auf den Pagern prangt, sei nur lizenziert.
Im Visier vieler Medien steht jetzt BAC-Inhaberin und Geschäftsführerin Cristiana Barsony-Arcidiacono, deren Vita sich liest, als sei sie frei erfunden (unter anderem existieren Webseiten, die auf ihre Tätigkeiten hinweisen sollen, nicht).
Die BAC-Inhaberin weist die Anschuldigungen deutlich zurück. „Ich mache keine Pager. Ich bin nur der Vermittler. Ich denke, es gibt ein Missverständnis“, sagte Barsony-Arcidiacono dem US-Sender „NBC News“.
Laut Angaben in ihrem Lebenslauf hat sie 13 Jahre lang in Großbritannien studiert, bezeichnet sich als Wissenschaftlerin. Jetzt kommt jedoch raus: Mindestens eine Universität („London School of Economics“), an der sie Abschlüsse erworben haben soll, dementiert jegliche Verbindung zu Barsony-Arcidiacono.
Eine Schmuck-Kollektion mit dem Namen „Nelkhael“
Wenige Stunden nach den Pager-Explosionen ließ sich die Firmen-Homepage nicht mehr öffnen. Dort hatte sich BAC als Beratungsunternehmen präsentiert – und als „Agenten des Wandels“ vorgestellt, die den „Prinzipien wie Authentizität, Freiheit und Glück“ folgen würden.
▶︎ Fakt ist: BAC existiert laut ungarischem Firmenregister seit 2022. Die Firma gibt demnach offiziell als Tätigkeiten Beratung, Buch- und Zeitungsverlag, Zuckerproduktion und Informatik-Dienstleistungen an.
Statt eines Angebots für Pager fand man auf der BAC-Webseite, die jetzt offline ist, eine eigene Schmuck-Kollektion. Brisant: Sie trägt den Namen „Nelkhael“ – ein Engel aus der mystischen Tradition des Judentums.
Ein Code des berüchtigten israelischen Geheimdienstes Mossad? Nelkhael gilt als der Engel des Verantwortungsgefühls und verantwortlichen Handelns. Ist er der Todesengel der Hisbollah-Terroristen?