Luftschlag in Beirut!
Am Freitagnachmittag ist der Chef von Elite-Einheit der Hisbollah („Radwan Unit“) bei einem israelischen Angriff getötet worden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen der Terrorgruppe.
▶︎ Bei dem getöteten handelt es sich um Ibrahim Aqil. Er wurde von den USA mit einem Kopfgeld von 7 Millionen US-Dollar gesucht.
In den 1980er-Jahren war Aqil ein Hauptmitglied der Organisation Islamischer Dschihad, der Terrorzelle der Hisbollah. Der Islamische Dschihad bekannte sich zu den Bombenanschlägen auf die US-Botschaft in Beirut im April 1983, bei denen 63 Menschen getötet wurden, sowie auf die US-Marinekaserne im Oktober 1983, bei denen 241 US-Angehörige ums Leben kamen.
Aqil war ebenso mitverantwortlich für den Autobombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut am 20. September 1984 – genau vor 40 Jahren. Bei dem Anschlag wurden 23 Menschen getötet.
Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, ein Ziel in Beirut angegriffen zu haben. Augenzeugen und Berichten zufolge soll der Angriff einem Ziel in einem südlichen Vorort Beiruts gegolten haben.
Laut John Kirby, dem Sprecher des Weißen Hauses, hat Israel die USA vor dem Luftschlag nicht informiert, wie es in der Vergangenheit oft der Fall war.
Der Fernsehsender der Hisbollah, Al-Manar, berichtete nach dem israelischen Luftschlag von einem Toten und 14 Verletzten, die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete fünf Tote. Unter den Opfern sollen auch Minderjährige sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Das libanesische Gesundheitsministerium gab an, dass bei dem Angriff mindestens drei Menschen getötet und 17 verletzt wurden.
Etwa eine Stunde nach dem israelischen Luftangriff auf Beirut feuerte die Hisbollah Dutzende Raketen auf den Norden Israels. In den anliegenden Orten heulten Sirenen auf.
Hisbollah schießt 140 Raketen auf Israel
Bereits vor dem Tod von Ibrahim Aqil hatte die Hisbollah am Freitagmittag zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Die israelische Armee registrierte eigenen Angaben zufolge rund 140 Geschosse.
Israelischen Medien zufolge brachen durch den Beschuss Brände aus. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Die vom Iran gesteuerte Hisbollah-Miliz im Libanon, die Israel das Existenzrecht abspricht, reklamierte mehrere Angriffe für sich. Die proiranische Gruppe sprach in einigen Fällen von „Salven an Katjuscha-Raketen“, die sie Richtung Israel abgeschossen habe. Anwohner in zahlreichen Orten im Norden Israels sind dazu aufgerufen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.