Der deutsche Aktienmarkt ist schwach in den Monat August gestartet. Gekappte Unternehmensprognosen führten am Freitag zu teils deutlichen Kursverlusten. Als Belastung kamen durchwachsene Geschäftszahlen der US-Techriesen Apple und Amazon sowie die Zurückhaltung der Anleger vor den am Nachmittag mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten hinzu.
Der Leitindex Dax fiel im frühen Handel um 1,7 Prozent auf rund 23.650 Punkte und sackte damit auf das Niveau von Anfang Juli ab. Auf Wochensicht deutet sich ein Minus von mehr als einem Prozent an. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Freitag um ein Prozent auf 30.688 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,1 Prozent.
Für Unruhe an den Börsen sorgte die neueste Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Zölle zwischen zehn und 50 Prozent auf Importe aus zahlreichen Ländern zu verhängen. „Wirklich niemand kann sagen, wie sich diese historischen und neuen Barrieren in der Praxis auswirken werden“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets.
Zudem sorgt das Hickhack mit verschobenen Fristen und immer neuen Zahlen für Unsicherheit. „Hin und Her statt Klarheit und Planungssicherheit – kein gutes Fundament für ein Engagement in Aktien mitten im Sommerloch“, sagte Jürgen Molnar vom Broker „RoboMarkets“.
Schwache Vorgaben kamen auch von den US-Börsen, denen am Donnerstag auf ihrem Rekordlauf die Puste ausgegangen war. Die am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten dürften von Investoren genau beäugt werden. Experten rechnen in den Vereinigten Staaten mit einer Abkühlung und einem Aufbau von nur noch 110.000 Stellen nach 147.000 im Vormonat. Sollten die Zahlen jedoch stark ausfallen, dürfte eine Zinssenkung der Fed im September vom Tisch sein, sagte Molnar.