Der Historiker und Essayist Karl Schlögel erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. „In seinem Werk verbindet Karl Schlögel empirische Geschichtsschreibung mit persönlichen Erfahrungen“, begründete der Stiftungsrat seine Entscheidung.
Schlögel habe „als Seismograph gesellschaftlicher Veränderungen“ schon vor dem Fall des Eisernen Vorhangs Städte und Landschaften Mittel- und Osteuropas erkundet, heißt es in der Begründung weiter. Als einer der Ersten habe er zudem vor der aggressiven Expansionspolitik
Wladimir Putins und seinem autoritär-nationalistischen Machtanspruch
gewarnt
Den Friedenspreis vergibt der Börsenverein jährlich an eine „Persönlichkeit, die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat“. Er ist mit 25.000 Euro dotiert und wird zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am 19. Oktober in der Paulskirche verliehen.
Zuletzt wurde 2024 die amerikanisch-polnische Journalistin und Historikerin Anne Applebaum mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. Seit Beginn der Vergabe des Preises 1950 gehörten unter anderem der Arzt und Philosoph Albert Schweitzer, der Violinist Yehudi Menuhin und Autorinnen und Autoren wie Hermann Hesse, Astrid Lindgren, Vaclav Havel und Salman Rushdie zu den Preisträgern.