Mit Blick auf sinkende Flüchtlingszahlen warnen Unternehmen und Verbände vor einem Mangel an gering qualifizierten Arbeitskräften. „Nur durch eine offene und pragmatische Zuwanderungspolitik können wir die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt zukünftig erfolgreich meistern“, sagte der Personalvorstand der Deutschen Post, Thomas Ogilvie, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Angesichts des zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangels in Deutschland sei es entscheidend, gezielte Erwerbsmigration zu fördern, unter anderem für sogenannte Basistätigkeiten.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sprach sich ebenfalls für eine gezielte Förderung der Erwerbsmigration aus. „Dabei ausschließlich auf formal qualifizierte Fachkräfte zu setzen, greift zu kurz“, sagte Geschäftsführerin Sandra Warden der Zeitung.
„Wir betrachten Zuwanderung als einen Teil der Lösung“
Wenn deutsche Unternehmen ausländischen Arbeitnehmern einen ordentlichen Arbeitsvertrag gäben, müsse „das Arbeiten in Deutschland möglich sein“, betonte Warden. Auch die Deutsche Bahn AG sprach sich für vereinfachte Verfahren aus. „Jede Einstellung für die operativen Berufe ist für uns wichtig. Wir betrachten Zuwanderung als einen Teil der Lösung“, sagte eine Sprecherin.
Gastronomie, Paketdienstleister und Transportunternehmen zählten dem Bericht zufolge im zurückliegenden Jahrzehnt zu den bedeutendsten Arbeitgebern für Flüchtlinge.
Die Forderung der Unternehmen und Verbände kommt, obwohl gleichzeitig knapp 40.000 Schüler ohne Abschluss die Schulen verlassen – pro Jahr. Zudem gibt es in Deutschland 2,9 Millionen Menschen zwischen 20 und 34 Jahren, die weder einen Berufsabschluss noch ein Studium vorweisen können.