Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kyjiw
sind mindestens zwei Menschen getötet und 13 verletzt worden. Das teilte die Militärverwaltung in Kyjiw mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte am Morgen
mit, Russland habe das Land in der Nacht mit 18 Raketen und rund 400 Drohnen
angegriffen. Der Großteil davon habe die Hauptstadt zum Ziel gehabt.
Herabfallende Trümmerteile hätten Brände in verschiedenen
Stadtteilen ausgelöst, teilte Kyjiws Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Gebäude,
Garagen und eine Tankstelle stünden in Flammen.
Angriffe wurden verstärkt
Die Militärverwaltung hatte in der Nacht vor einer
„Gefahr durch den Einsatz ballistischer Waffen durch den Feind“ gewarnt
und alle Einwohner aufgerufen, sich unverzüglich in die nächstgelegenen
Schutzräume zu begeben. Die Luftwaffe teilte mit, dass sich „eine Gruppe
Raketen“ der Hauptstadt vom Osten her näherte.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von lauten
Explosionen die ganze Nacht über und Blitzen durch aktive Luftabwehrsysteme am
Himmel. Zahlreiche Menschen suchten demnach Schutz in einer Metrostation.
Hilfskonferenz in Rom
Die Angriffe Russlands auf die Ukraine haben sich jüngst
verstärkt. In der vorherigen Nacht hatte Russland die Ukraine mit den schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn überzogen. Die
russische Armee habe mit 728 Drohnen und 13 Raketen insbesondere den Westen des
Landes attackiert, hatte die ukrainische Luftwaffe am Mittwoch mitgeteilt. 711
Drohnen und mindestens sieben Raketen seien abgefangen worden. Mindestens ein
Mensch wurde den Angaben nach getötet.
Selenskyj wird an diesem Donnerstag in Rom an einer
Hilfskonferenz für die Ukraine teilnehmen. Dort soll es in seinen Gesprächen
mit Partnern vor allem um die Finanzierung von Drohnenabfangsystemen und der
Luftverteidigung gehen.