Die Preise für den Bau neuer Wohnungen in Deutschland bleiben hoch. Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich im Mai um 3,2 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in seiner vierteljährlichen Auswertung mitteilte. Die Inflationsrate lag im Mai bei 2,1 Prozent. Auch bezogen auf die vorige Auswertung aus dem Februar erhöhten sich die Baupreise, Bauen war demnach im Frühsommer um 0,8 Prozent teurer.
„Für die Bauwirtschaft und auch für die Bundesregierung sind das keine guten Nachrichten: Bauen verteuert sich weiterhin, und zwar recht kräftig“, sagte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. Die Koalitionäre von Union und SPD wollen den Wohnungsbau vorantreiben, etwa durch regulatorische Erleichterungen für die Kommunen. Zudem ist im Sondervermögen von 500 Milliarden Euro, das zuletzt beschlossen wurde, auch ein Budget für die Modernisierung der Infrastruktur vorgesehen.
Die Kosten für Bauvorhaben sind vor allem ab 2022 erheblich gestiegen, weil sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine viele Rohstoffe und Energie verteuerten. Dämpfend auf die Teuerung dürfte sich dagegen die zurückhaltende private Nachfrage nach Neubauprojekten wegen gestiegener Bau- und auch der Finanzierungskosten auswirken.
Auch Bauarbeiten an bestehenden Gebäuden wurden teurer
Auch die Kosten für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen und kosteten im Mai 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Insbesondere bei Dachdeckungsarbeiten fielen höhere Kosten an, sie verteuerten sich im Schnitt um 4,5 Prozent. Für Zimmer- und Holzbauarbeiten wurden 4,8 Prozent mehr verlangt.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen um 3,7 Prozent zu. Bei Heiz- und zentralen Wassererwärmungsanlagen – wozu etwa Wärmepumpen gehören – gab es ein überdurchschnittliches Plus von 4,5 Prozent. Elektro-, Sicherheits- und informationstechnischen Anlagen – zu denen etwa Elektrowarmwasserbereiter und Kommunikationsanlagen zählen – nahmen um 5,7 Prozent zu.
Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen im Mai um 3,5 Prozent zum Vorjahresmonat, für Betriebsgebäude um 3,4 Prozent. Im Straßenbau erhöhten sie sich um 4,4 Prozent.