Die K-Frage in der Union ist entschieden. Friedrich Merz (68) wird Kanzlerkandidat!

Kurz vor 10 Uhr am Dienstagmorgen fuhr Merz in die Tiefgarage der Bayerischen Landesvertretung in Berlin. Um 10 Uhr begann das Vieraugengespräch mit Söder im Sitzungszimmer. Auf dem Tisch: Kaffee und Wasser. Gegen 10.30 Uhr kamen CDU-General Carsten Linnemann (47) und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (54) dazu.

Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass Merz es macht. Die Vorentscheidung über die K-Frage soll nach BILD-Informationen bereits Ende August gefallen sein – bei einem langen persönlichen Gespräch zwischen Merz und Söder.

Trotzdem hielten beide dicht, erklärten immer wieder: Die Entscheidung soll nach der Landtagswahl in Brandenburg (22. September) fallen.

► Vorigen Sonntag machte BILD dann öffentlich, dass alles auf Merz hinausläuft. Das vereinbarte Drehbuch der beiden Parteichefs war damit durchkreuzt.

Die Folge: hektische Telefonate! Nach BILD-Informationen rief Merz am Sonntagnachmittag nacheinander alle 15 CDU-Landeschefs an. In den Gesprächen informierte Merz darüber, dass die Entscheidung zwischen Söder und ihm gefallen sei. Am Montag nach der Brandenburg-Wahl sollen die Parteispitzen von CDU und CSU offiziell informiert werden.

Ein letztes Treffen mit Söder sei für diese Woche angesetzt, so Merz. Wann genau? Das ließ Merz offen.

Für NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (49) bedeutete der Anruf: Er ist endgültig raus aus dem K-Rennen. Zusammen mit Merz besprach er das weitere Vorgehen, um Söder zusätzlich unter Zugzwang zu setzen. Entscheidend für Wüst: die Sitzung des CDU-Landesvorstands am nächsten Tag.

▶︎ Sonntagabend in der ARD-Sendung „Caren Miosga“ hielt sich Wüst mit Aussagen zu Merz und Söder entsprechend zurück. Am Montagmittag sickerte dann durch: Wüst wolle nach dem Landesvorstand am Montagnachmittag eine persönliche Erklärung abgeben: Rückzug aus dem Rennen, Unterstützung für Merz.

► In München wurde Söder von der Wüst-Ansage überrumpelt, flog direkt nach Berlin. Am Abend u.a. ein Strategie-Gespräch mit Dobrindt im Hotel „Marriott“. Dobrindt fädelte zusammen mit CDU-General Linnemann das entscheidende letzte Treffen Merz/Söder am Dienstagvormittag ein.

Um 10.20 Uhr dann die endgültige Bestätigung der Kontrahenten aus der Sitzung: Merz macht’s!