Die spanische Polizei prüft nach den tödlichen Schüssen auf einen prorussischen ukrainischen Ex-Abgeordneten in Madrid mögliche Verbindungen zum organisierten Verbrechen. Dies ist derzeit laut Angaben aus Polizeikreisen am wahrscheinlichsten. Ein politisches Motiv schlossen die Ermittler demnach aber auch nicht aus. Die mutmaßlichen Täter sind weiterhin auf der Flucht.
Der ehemalige ukrainische Abgeordnete Andrij Portnow war vergangenen Mittwoch in der spanischen Hauptstadt erschossen worden. Er war Berater des kremltreuen Ex-Präsidenten der Ukraine, Viktor Janukowitsch. In der zu Madrid gehörenden Stadt Pozuelo de Alarcón hätten „mehrere Personen“ einen Mann „in den Rücken und in den Kopf“ geschossen, zitierte die Nachrichtenagentur AFP spanische Polizeikreise. Die Behörden bestätigten, dass es sich bei dem Mann um Portnow handelt, der wegen Korruptionsvorwürfen mit US-Sanktionen belegt ist.
In der Vergangenheit wurden im Ausland begangene Morde oft mit Russland in Verbindung gebracht. Im Februar 2024 wurde etwa in Spanien ein russischer Deserteur getötet, der sich gegen den russischen Angriffskrieg ausgesprochen hatte.