Christiane Benner, erste Vorsitzende von Deutschlands größter Gewerkschaft IG Metall, soll ab Januar 2025 in den Aufsichtsrat von Volkswagen nachrücken. Benner soll damit auf den ehemaligen IG-Metall-Vorsitzenden Jörg Hofmann folgen, wie ein Sprecher der Gewerkschaft gegenüber WELT AM SONNTAG bestätigte. „Für den BMW-Aufsichtsrat hat sie deshalb im Frühjahr 2024 nicht erneut kandidiert“, heißt es bei der IG Metall.
Benner hatte Hofmann im Oktober 2023 an der Spitze der Organisation abgelöst. Die Delegierten auf dem Gewerkschaftskongress wählten die Soziologin und Fremdsprachenassistentin mit 94 Prozent der Stimmen.
Obwohl Benners Vorgänger Hofmann seit fast einem Jahr nicht mehr Gewerkschaftsvorsitzender ist, hält er noch einen Sitz im Aufsichtsrat von Europas größtem Autobauer. Benner selbst ist zudem Aufsichtsrätin bei Continental.
In der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie (M&E) fordert Benner sieben Prozent Entgelterhöhung sowie 170 Euro mehr für Azubis. Gleiches gilt für den Haustarifvertrag von VW.
aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie (M&E)
Die Arbeitgeberseite weist die Forderungen zurück. „Die Stimmung ist desolat“, sagte Oliver Barta, Geschäftsführer von Südwestmetall, WELT AM SONNTAG. „Die Konjunktur ist im freien Fall, die Kurzarbeit nimmt stark zu. Dazu kommt: Im Zuge der Transformation müssen die Betriebe ihre Produktion umbauen“, so Barta. Die Gewerkschaft fordere die dritthöchste Erhöhung seit 30 Jahren – und das „in einer der schlechtesten Situationen seit 30 Jahren.“
Jan Klauth ist Wirtschaftsredakteur in Berlin. Er berichtet über Arbeitsmarkt-Themen, Bürgergeld, Migration und Sozialpolitik sowie Karriere-Themen. Den zugehörigen Newsletter können Sie hier abonnieren. 2023 und 2024 arbeitete er für einige Monate in den USA.
