Die Bundeswehr hat am Freitag zwei russische Flugzeuge über der Ostsee abgefangen. Das teilte die deutsche Luftwaffe am frühen Abend mit.
Demnach stiegen sowohl die deutsche Alarmrotte in Laage (Mecklenburg-Vorpommern) als auch Kampfjets aus der lettischen Stadt Lielvarde auf. Grund: Es war ein russisches Flugzeug ohne Flugplan und Transponder unterwegs. Theoretisch eine potenzielle Bedrohung für das Nato-Gebiet.
Die Eurofighter entdeckten am Himmel schließlich einen russischen U-Boot-Jäger vom Typ TU-142 Bear und einen begleitenden Kampfjet vom Typ SU-30 Flanker-H. Die russischen Maschinen seien anschließend über der Ostsee begleitet worden, hieß es von der Luftwaffe.
300 Abfangmanöver im vorigen Jahr
Der Einsatz zeigt erneut, wie groß die Spannungen im Grenzgebiet zur Nato sind. Fakt ist aber auch: Abfangmanöver sind für das westliche Verteidigungsbündnis inzwischen militärischer Alltag. Im vergangenen Jahr wurden laut Nato insgesamt 300 Flugzeuge der russischen Armee abgefangen – die meisten davon nahe dem Baltikum.
Russlands Kriegsmarine führt derzeit das Manöver „Ozean 2024“ durch. Bis 16. September sind laut Kreml mehr als 400 Kriegsschiffe, darunter U-Boote, und mehr als 90 000 Soldaten im Einsatz. Die Übungen laufen demnach im Stillen und über dem Arktischen Ozean, der Ostsee, dem dem Kaspischen Meer sowie dem Mittelmeer, wo Russland in der syrischen Hafenstadt Tartus eine Basis hat.
Ob das Abfangmanöver in Zusammenhang mit dem Russen-Manöver steht, ist bislang unklar.
Russen-Diktator Wladimir Putin (71) sprach bei einer Videoschalte mit Militärs vom größten Marinemanöver seit drei Jahrzehnten. Die Kriegsflotte werde gestärkt – auch mit Atomwaffen, sagte er.
Auch auf der anderen Seite der Welt sorgten russische Militärflieger am Donnerstag für Alarm: Zwei U-Boot-Aufklärer wurde von der japanischen Luftwaffe abgefangen.