Im Pentagon brodelt es weiter. Nach dem „Signal Gate“-Skandal gab es Anfang der Woche erneute Hinweise auf ein Sicherheitsleck. Drei Top-Beamte mussten ihre Sachen packen – und erheben jetzt erstmals schwere Vorwürfe gegen das Verteidigungsministerium.

Dan Caldwell war einer der ranghöchsten Militär-Berater im Ministerium. Bis Freitag. Da wurde der Ex-Marine und Irak-Veteran vom Sicherheitsdienst des Pentagon vor die Tür eskortiert. Rauswurf!

Jetzt äußert sich Caldwell erstmals in einem Post auf X zu seiner Freistellung wegen angeblich „nicht autorisierter Offenlegung“ und erhebt schwere Vorwürfe.

„Wir sind zutiefst enttäuscht über die Art und Weise, wie unser Dienst im Verteidigungsministerium beendet wurde“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Caldwell und zwei weiteren Beamten, die am Freitag ebenfalls aus dem Pentagon gekickt wurden.

Caldwell spricht von Verleumdung

Zum Vorwurf, Caldwell und seine zwei Ex-Kollegen hätten interne Informationen nach draußen gegeben, schreiben sie: „Bis heute hat man uns nicht mitgeteilt, was genau gegen uns ermittelt wurde, ob die Ermittlungen noch laufen oder ob es überhaupt eine Untersuchung der ‚undichten Stellen‘ gegeben hat.“

Neben Dan Caldwell wurden auch Darin Selnick, stellvertretender Stabschef des Ministers, und Colin Carroll, Stabschef des stellvertretenden Verteidigungsministers, beurlaubt.

Die Drei bestreiten, dass sie sensible oder geheime Informationen weitergegeben hätten. Von ihren Ex-Kollegen im Pentagon seien sie mit „unbegründeten Angriffen verleumdet“ worden. Das Vorgehen des Pentagons nennen sie „skrupellos“.

Caldwells wichtige Rolle im Jemen-Konflikt

Seit dem „Signal Gate“-Skandal im März ist die Regierung von US-Präsident Donald Trump (78) dazu übergegangen, aggressiv gegen undichte Stellen vorzugehen.

Damals wurde vom US-Sicherheitsberater Mike Waltz versehentlich ein Journalist des US-Magazins „The Atlantic“ in eine interne Chatgruppe des Messenger-Dienstes Signal eingeladen. In besagtem Chat unterstrich US-Verteidigungsminister Pete Hegseth auch die Bedeutung von Dan Caldwell. So nannte er diesen darin „den besten Ansprechpartner für den Nationalen Sicherheitsrat“ bei der Vorbereitung von Angriffen gegen die Huthis im Jemen.