Donald Trump hat im März großangelegte Angriffe gegen die Huthi-Miliz im Jemen angeordnet – und diese scheinen jetzt Form anzunehmen.
Als Rechtfertigung für seine Kriegspläne nannte der US-Präsident den Schutz der US-Schifffahrt in der Region. Aus diesem Grund greift das US-Militär bereits regelmäßig in von den Huthi kontrollierten Gebieten an.
▶︎ Die Militär-Operationen scheinen nun intensiviert zu werden. Die international anerkannte Regierung des Jemen, die von den USA, den Saudis und anderen Golfstaaten unterstützt wird, versammelt über 80.000 Soldaten für eine Großoffensive zur Rückeroberung der von den Huthis kontrollierten Hafenstadt Al-Hudaida an der Westküste des Jemen.
Das berichtet der in Saudi-Arabien ansässige „Gulf Research Center“ und mehrere arabische Medien.
Steht größte Offensive des Jemen-Krieges bevor?
Klar ist: Dies wäre die mit Abstand größte Offensive im anhaltenden jemenitischen Bürgerkrieg seit 2017.
▶︎ Die Einnahme von Al-Hudaida würde die von den Mullahs unterstützten Huthis im Westjemen effektiv einkesseln und zukünftige Operationen zur Rückeroberung der Hauptstadt Sanaa ermöglichen, die seit Kriegsbeginn 2014 unter der Kontrolle der Rebellen steht.
▶︎ Es ist unklar, welche Rolle die USA, die Saudis und andere bei einer solchen Offensive spielen würden. Berichten zufolge unterstützt die US-Luftwaffe die jemenitischen Streitkräfte bereits mit Aufklärungs-, Überwachungs- und Zielerfassungsflügen über von den Huthi kontrolliertem Gebiet im Jemen.
▶︎ Deutliches Zeichen: Jüngste Drohnen- und Luftangriffe auf die Mullah-Rebellen zielten auf Frontpositionen und könnten als Vorbereitung für eine zukünftige Offensive gedeutet werden.
USA bombardieren Industrie im Jemen
Zuletzt meldete die mit der Hamas verbündete Huthi-Miliz einen Angriff der US-Streitkräfte auf eine Fabrik in der Provinz Sanaa.
Nach Angaben des von der pro-iranischen Miliz kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden dabei mindestens sechs Menschen getötet und 30 verletzt. Einem Sprecher des Ministeriums zufolge sollen die meisten von ihnen Zivilisten gewesen sein. Das US-Militär veröffentlichte zunächst keine Informationen dazu.
▶︎ Weiterer Hintergrund: Im Jemen stehen die Hauptstadt Sanaa und andere Regionen des Landes unter der Kontrolle der Miliz. Die Huthi haben u. a. nach Ausbruch des Gaza-Kriegs in Solidarität mit der islamistischen Hamas immer wieder Schiffe mit Israel-Bezug im Roten Meer angegriffen.
In Tel Aviv und in weiten Teilen Zentralisraels war am vergangenen Sonntag zuletzt Raketenalarm ausgelöst worden. Ein Militärsprecher teilte mit, nach den bisherigen Erkenntnissen sei eine Rakete aus dem Jemen abgefeuert und vermutlich erfolgreich abgefangen worden.