„Ein Haus ohne Hund ist wie ein Garten ohne Blumen“, sagt ein Sprichwort. Auf den Bundestag trifft das zu. Hier sind Hunde verboten, haben keinen Zutritt.

In der Hausordnung (Stand: „7. August 2002 in der Fassung vom 24. Februar 2025“) steht:

„Das Mitbringen von Fahrrädern, (Elektro-)Rollern und Tieren – ausgenommen Blindenführhunde, staatlich anerkannte Assistenzhunde nach § 12e Absatz 3 des Behindertengleichstellungsgesetzes und Diensthunde, die im Auftrag der Polizei beim Deutschen Bundestag eingesetzt werden – ist nicht gestattet.“

Nix mit Wuffi im Parlament

Keine Hunde im Plenarsaal: Ausnahmen gibt es nur für Blinden-, Assistenz- und Diensthunde der Bundestagspolizei!

Die Polizeihunde schnüffeln regelmäßig nach Sprengstoffen. Drogenhunde stünden bei Bedarf auch zur Verfügung. Aber Schoßhündchen sind und bleiben unerwünscht.

„Wir müssen draußen bleiben!“, steht auf Schildern am Supermarkteingang. Im Bundestag steht das in der Hausordnung. Dass „Tiere“ nach „Fahrrädern“ und „(Elektro-)Rollern“ genannt werden, sagt alles über ihren Stellenwert im Parlament.

Parlamentskreis Hund sollte Vierbeiner stärken

Aber: Nicht jeder Bundestagsabgeordnete ist gar so kaltherzig gegenüber Hunden, wie die „Hausordnung des Deutschen Bundestags“ es vermuten lässt.

In der vergangenen Legislaturperiode gründete sich nämlich der „Parlamentskreis Hund“. Und hier hatten alle Mitglieder parteiübergreifend ein Herz für Hunde.

Fakt ist: Im Sommer 2023 hatte der liberale Politiker Jens Beeck (55, FDP) die Idee. Mehr als 50 Abgeordnete waren nach kurzer Zeit schon Mitglied, auch viele Mitarbeiter wollten mitmachen.

Ihr Ziel: Impulse für laufende Gesetzgebungsverfahren (damals unter anderem zum Thema „Assistenzhunde“). Ihre Verbindung: die gemeinsame Liebe zu Hunden.

Die FDP ist inzwischen aus dem Bundestag geflogen. Mit ihr auch Jens Beeck. Wie es mit dem Parlamentskreis Hund weitergeht? Unklar.

Es gibt derzeit drängendere politische Fragen.

Lichtblick: Bundestagspräsidentin liebt Hunde

Hoffnung schöpfen die Hundeliebhaber im Parlament jetzt allein aus der Wahl von Julia Klöckner (52, CDU) zur neuen Bundestagspräsidentin. Denn Klöckner ist große Hundefreundin, teilt sich ihren Mischlingshund ganz harmonisch mit ihrem Ex-Mann.

Doch nach BILD-Informationen soll Klöckner – Labradoodle-Hündin „Ella“ ist in den Sitzungswochen bislang immer bei ihrem Ex-Mann geblieben – keine Pläne hegen, das Hunderecht im Parlament zu verändern.

Noch als für das „Tierwohl“ zuständige Bundeslandwirtschaftsministerin forderte Klöckner 2020 eine „Gassi-Pflicht“ für Hunde, wollte damit festlegen, wie viel Auslauf den Vierbeinern zusteht.

Das könnte sie im Bundestag ja jetzt mit einer neuen Hausordnung ja trotzdem festlegen. Dann dürfen „Tiere“ zwar immer noch nicht in das Parlament. Ihre Herrchen müssten aber regelmäßig mit ihnen Gassi gehen.

Und so wird für die Hundebesitzer im Parlament ja auch ein Schuh draus.