Diese Aussagen lassen viel Raum für Spekulationen …

Thomas Müller (35) durfte beim 2:2 seines FC Bayern im Bundesliga-Klassiker gegen Dortmund mal wieder von Beginn an ran, war einer der besten Spieler auf dem Platz (BILD-Note 2). Nach Abpfiff war das spannendste Thema rund um den Rekordspieler der Münchner (745 Einsätze) allerdings kein sportliches, sondern einmal mehr die Entscheidung des Rekordmeisters, Müllers zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern.

Müller wurde am Samstagabend auf die jüngsten Aussagen von Klub-Patron Uli Hoeneß (73) angesprochen, der im Interview mit der Welt am Sonntag behauptet hatte, dass der Fan-Liebling vom Trennungs-Beschluss der Bayern-Bosse überrascht worden sei.

Der Ehrenpräsident sagte: „Die ersten Gespräche haben auf Thomas den Eindruck gemacht, dass man sich vorstellen kann, mit ihm weiterzumachen. Mit dieser Vorstellung ist Thomas dann in das konkrete Gespräch mit Max Eberl (Sportvorstand; d. Red.) und unserem Sportdirektor Christoph Freund gegangen. Und war überrascht, dass die beiden – in Absprache mit allen Gremien unseres Klubs – ihm diese Botschaft überbrachten. Sie haben da die geschlossene Haltung des FC Bayern vertreten. Darauf war Thomas nicht vorbereitet.“

Am Samstagabend wurde Müller nun gefragt, ob Hoeneß mit seinen Äußerungen richtig liege. Daraufhin lieferte der sonst so redselige Offensiv-Freigeist ebenso kurze wie kryptische Antworten.

Erst stellte er dem Fragesteller nur die Gegenfrage: „Glaubst du, du kriegst jetzt da von mir eine Antwort?“ Dann sagte Müller: „Wir schauen doch nach vorn, das habe ich doch jetzt schon dreimal gesagt.“

Als der Reporter dennoch nachhakte und fragte, ob Hoeneß mit seinen Aussagen denn nun recht habe, stellte Müller erneut eine Gegenfrage, fragte: „Wie meinst du das?“

Der Reporter erklärte: „Du warst deswegen unvorbereitet, weil man dir vorher …“

Müller unterbrach und entgegnete nur: „Ich kann das weder bestätigen noch dementieren.“ Dann wurde es richtig spannend!

Der Reporter fragte ein letztes Mal: Also glauben wir Uli Hoeneß?

Daraufhin beendete Müller das Interview mit den kryptischen Worten: „Manchmal glaubst du dem Uli, manchmal nicht. Schönen Abend.“

Der Ur-Bayer (seit Sommer 2000 im Verein) lässt also offen, ob Ehrenpräsident Hoeneß in der Welt am Sonntag die Wahrheit über Müllers Trennungs-Gespräche mit den Klub-Bossen gesagt hat und ob er selbst von deren Entscheidung gegen eine Vertragsverlängerung überrascht war.

Nach BILD-Informationen soll sich Müller, der gerne noch bei Bayern weitergespielt hätte, tatsächlich vor den Kopf gestoßen gefühlt haben, als ihm die Sportchefs Eberl und Freund kein Vertrags-Angebot vorlegten. Denn Eberl hatte ihm Januar noch erklärt, dass Müller selbst entscheiden könne, ob er seine Spielerkarriere in München fortsetzt oder nicht.

Dass Eberl dieses Versprechen nicht hielt, weil sich die gesamte Vereinsführung inklusive des mächtigen Aufsichtsrats um Präsident Herbert Hainer (70) und Klub-Patron Hoeneß in Rücksprache mit Trainer Vincent Kompany (39) letztlich doch gegen einen Müller-Verbleib entschied, ist Müller sauer aufgestoßen. Auch, dass der Trennungs-Beschluss vor den finalen Gesprächen zwischen Müller und Bayern über die Medien öffentlich wurde, missfiel der legendären Nummer 25 der Münchner.

Nach BILD-Informationen war am Ende ein klärendes Gespräch zwischen Müller und Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (57) nötig, um die Wogen zu glätten und die Details der Trennung wie etwa ein Abschiedsspiel und einen Mini-Vertrag für die Klub-WM (Mitte Juni bis Mitte Juli) gemeinsam zu beschließen und im Guten auseinanderzugehen.

Jetzt will Müller seinen Fokus bis zum Saisonende aufs Sportliche legen – und deswegen offenbar nicht über die brisanten Details der schmerzhaften Trennung sprechen …