Gardelegen (Sachsen-Anhalt) – Todesdrama beim NATO-Manöver in der Altmark: In der Nacht zu Donnerstag kam ein Soldat (21) der Königlich Niederländischen Armee ums Leben.

„Bastion Lion“ heißt die Gefechtsübung, bei der etwa 3500 Soldaten aus Deutschland und den Niederlanden derzeit die Verteidigung der NATO-Ostflanke gegen eine mögliche Russen-Invasion üben. Die „13. Lichte Brigade“ aus Oirschot (Niederlande) hatte den Befehl, so schnell wie möglich an die Elbe bei Storkau vorzurücken und überzusetzen.

Anschließend wurde in der eigens dafür errichteten Übungsstadt Schnöggersburg im Gefechtsübungszentrum des Heeres trainiert. Dort simulierten niederländische Einheiten den Kampf in dicht bebauten Räumen.

Soldat stirbt während Manöver

Soweit das Szenario auf dem Papier: Im Manöver gab es jedoch den schrecklichen Zwischenfall. Wie das niederländische Verteidigungsministerium mitteilte, kam dabei ein Soldat ums Leben. Weitere Einzelheiten nannte das Ministerium zunächst nicht.

Das Manöver wurde sofort abgebrochen. Der Kommandant der Ausbildungseinheit, Brigadegeneral Gert-Jan Kooij geht laut einer Mitteilung von einem Unfall aus. Kooij sagte: „Das berührt uns alle zutiefst. Unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen. Jetzt ist es wichtig, füreinander da zu sein.“

Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat die Ermittlungen zu dem Todesfall übernommen. Feldjäger der Bundeswehr und die niederländische Gendarmerie unterstützen bei der Aufklärung, teilte eine Sprecherin des Heeres mit.

Nach Angaben der Bundeswehr waren 3500 Soldaten an der Übung beteiligt. Sie hatten unter anderem 1800 Fahrzeuge und etwa 200 Drohnen dabei.