Warnschüsse an der Korea-Grenze!

Weil Soldaten der nordkoreanischen Armee die Grenze nach Südkorea übertreten haben sollen, hat das südkoreanische Militär Warnschüsse abgegeben.

Nach Angaben der Südkoreaner kehrten die etwa zehn Eindringlinge im Anschluss wieder auf nordkoreanisches Territorium zurück. Über die Hintergründe der Grenzübertretung ist nicht mehr bekannt.

Frederic Spohr, Leiter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Seoul, ordnete den Vorfall am Dienstag gegenüber BILD ein: „Es waren zuletzt rund 1500 nordkoreanische Soldaten an der Grenze, die dort Befestigungsarbeiten gemacht haben. Vielleicht sind ein paar von denen ein bisschen zu weit nach Süden gelangt, das kommt manchmal vor. Aus so eigentlich harmlosen Situationen kann aufgrund der Spannung an der Grenze aber schnell ein echter Schusswechsel werden.“

Nordkorea ignoriert Trumps Annäherungsversuche

Derweil setzt das Regime von Diktator Kim Jong-un (41) seine Waffentests ungeachtet wiederholter Appelle und Annäherungsversuche von US-Präsident Donald Trump (78) fort. Während seiner ersten Amtszeit (2017 – 2021) hatte Trump den Diktator mehrfach getroffen, auch auf koreanischem Boden. Anschließend stellte er flapsig fest: „Wir haben uns verliebt.“

Doch auf die jüngsten Versuche, die Diplomatie zwischen den USA und Nordkorea wiederzubeleben, hat Nordkorea bislang nicht reagiert. Stattdessen behauptete Pjöngjang, die Feindseligkeiten gegen Nordkorea hätten seit Trumps erneutem Amtsantritt zugenommen.

Machtvakuum in Südkorea

Unterdessen herrscht in Südkorea in Machtvakuum, nachdem Präsident Yoon Suk Yeol in der vergangenen Woche endgültig seines Amtes enthoben wurde. Anfang Dezember hatte er unerwartet das Kriegsrecht ausgerufen – im Zuge eines eskalierenden Haushaltsstreits.

Dabei warf er der Opposition unter anderem vor, von kommunistischen Kräften unterwandert zu sein und Sympathien für Nordkorea und China zu hegen. Beweise für diese Anschuldigungen legte der 64-Jährige nicht vor.

Am 3. Juni soll nun ein neuer Präsident gewählt werden. Das gab Übergangspräsident Han Duck Soo in einer Ansprache am Dienstag bekannt. Laut aktuellen Umfragen gilt der Linkspopulist Lee Jae Myung von der größten Oppositionspartei als Favorit für die Präsidentschaftswahl. Wer für das konservative Lager antreten wird, ist bislang weitgehend offen.