Ehrenhaft oder makaber?
Zum vergangenen Heimspiel gegen Borussia Dortmund (1:4) veröffentlicht der SC Freiburg ein Interview mit BVB-Legende Teddy de Beer (†60). Am Samstag zunächst in gedruckter Form im Stadionmagazin, einen Tag später auf der Klub-Website.
Also 97 Tage nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Dortmund-Torhüters im Dezember 2024. Was steckt dahinter?
Der SC Freiburg schreibt dazu: „Mit dem Abdruck viele Wochen später wollte die Redaktion beim ersten Freiburg-Besuch ‚seiner‘ Borussia und vieler ihrer Fans nach dem Tod der BVB-Legende noch einmal daran erinnern, was für ein wunderbarer Mensch da gegangen ist.“ Das Interview entstand „kurz vor“ de Beers Tod, heißt es in der Freiburger Mitteilung.
Über was sprach die BVB-Legende (217 Pflichtspiele für Dortmund)?
Unter anderem über seine Zeit in Dortmund. Der Torhüter kam 1986 aus Duisburg, spielte 15 Jahre lang für den BVB, gewann die Champions League, zwei deutsche Meisterschaften und den DFB-Pokal. Nach seinem Karriereende wurde er nahtlos Torwart-Trainer, später Fanbeauftragter.
De Beer: „Ich habe mehr als mein halbes Leben in Dortmund verbracht – und es fühlt sich gut an.“ Das dürften die BVB-Fans gerne gelesen haben.
Außerdem sprach er über seine gute Erinnerung an ein ganz bestimmtes Duell gegen Freiburg, in der Saison 1998/99 war das.
De Beer: „Der SC ging damals durch Ali Günes früh mit 1:0 in Führung, und wir taten uns lange schwer. Sergej Barbarez traf mit dem Pausenpfiff zum 1:1, Lars Ricken brachte uns zehn Minuten vor Schluss in Front. Kurz danach bekam der Sport-Club einen Elfmeter, den ich allerdings halten konnte.“ Lars Hermel verschoss damals.
Und weiter: „Als wir im Jahr darauf wieder aufeinandertrafen, schaute mich Trainer Volker Finke entsetzt an und sagte: ‚Ach, nee, nicht der schon wieder.‘ Der gehaltene Elfer war offenbar hängengeblieben.“
Teddy de Beer war am 30. Dezember 2024 plötzlich und unerwartet verstorben. Fans und Verein würdigten den Publikumsliebling Anfang Januar mit einer riesigen Choreo. Und der SC Freiburg mit einem kleinen, warmen Interview Wochen nach seinem Tod.