Das Börsen-Beben geht weiter – und keiner weiß, was von der Weltwirtschaft noch steht, wenn irgendwann wieder Ruhe einkehrt.
Wegen der angekündigten Zölle von US-Präsident Donald Trump sind die Börsen in Asien am dritten Tage in Folge eingebrochen. Der Nikkei-Index rauschte in den ersten 20 Handelsminuten heftige 8,15 Prozent ab! In Australien ging es rund 6 Prozent runter, in Südkorea 4,4.
▶︎ Schon zwei Stunden zuvor fielen die Futures auf US-Aktien um vier Prozent. Hier werden Handelsgeschäfte abgeschlossen, die erst nach Börsenöffnung realisiert werden. Futures geben so einen frühen Hinweis, wie sich der Markt entwickeln könnte. Und das sieht nicht gut aus. Kommt heute der „Schwarze Montag 2.0“? So wird der Crash von 1987 genannt als die US-Börse an einem Tag um 22,6 Prozent zusammenkrachte.
Schon letzte Woche gab es einen massiven Ausverkauf an den Börsen. Heißt: Die Investoren sind extrem nervös und schließen auch schwere Folgen wie eine weltweite Rezession nicht mehr aus.
▶︎ In Deutschland öffnen die Börsen um 9 Uhr – bei der Lage ist es kaum zu erwarten, dass sich Dax und Co besser schlagen als die Indizes in Asien.
Trump: Abrutschen nicht beabsichtigt
Wenig beruhigend dürften die Worte des US-Präsidenten wirken. Trump sagte am Sonntag in der Air Force One bei seinem Rückflug von Miami nach Washington, er habe das Abrutschen der Märkte nicht beabsichtigt.
Trump: „Ich will nicht, dass irgendetwas nach unten geht, aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen.“ Und weiter: „Was mit den Märkten passieren wird, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber unser Land ist viel stärker.“
Trump behauptete, europäische und asiatische Regierungschefs würden ihn anflehen, um ein Handelsabkommen abzuschließen. „Sie brennen darauf, einen Deal abzuschließen“, so Trump in der Air Force One. Aber das würde er nicht tun, erst müssten die Handelsdefizite abgebaut werden. Trump weiter: „Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche.“
Europa zockt uns ab
Trump wiederholte seine Vorwürfe gegen Europa. Es hätte Amerika „sehr, sehr schlecht behandelt“ und damit ein Vermögen gemacht, behauptete der Republikaner. „Die Europäische Union wurde aus einem einzigen Grund gegründet: (…) um die Vereinigten Staaten abzuzocken.“
Auf seiner Plattform Truth Social ergänzte er: „Wir haben massive Finanzdefizite gegenüber China, der Europäischen Union und vielen anderen Ländern. Dieses Problem lässt sich nur durch Zölle lösen, die derzeit Milliarden Dollar in die USA spülen.“
Seit Mittwoch hat der US-Leitindex Dow Jones fast zehn Prozent verloren. Trumps Regierung hat neue pauschale Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus allen Ländern eingeführt. Am 9. April sollen noch höhere Zölle folgen für Länder, mit denen die USA aus seiner Sicht ein besonders großes Handelsdefizit haben. Im Falle Japans sind das 24 Prozent, für EU-Staaten wie Deutschland 20 Prozent.