Angespannte Stimmung in den USA, flehende Milliardäre und die große Frage: Wie schlimm wird der Montag an der Börse?
Die angekündigten Zölle von US-Präsident Donald Trump halten die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte in Atem. Seit Mittwoch hat der Leitindex Dow Jones fast zehn Prozent verloren.
Jetzt äußern Investoren öffentlich ihre Sorge vor einem neuen „Schwarzen Montag“ wie 1987. Damals verlor die Börse zu Handelsbeginn zweistellig (Minus 22,6 Prozent beim Dow Jones).
▶︎ Dass die Sorge nicht unbegründet ist, zeigt sich schon in der Nacht zu Montag. Die Futures auf US-Aktien fielen wieder kräftig (hier werden Handelsgeschäfte abgeschlossen, die erst nach Börsenöffnung realisiert werden. Futures geben so einen frühen Hinweis, wie sich der Markt entwickeln könnte). Die Futures auf den Dow Jones rauschten um 1.531 Punkte bzw. 4 Prozent nach unten. Dabei gab es schon letzte Woche einen massiven Ausverkauf. Die Investoren sind äußerst nervös und glauben nicht an eine schnelle Lösung des Zoll-Problems.
Dazu passt auch die Aussage von Handelsminister Howard Lutnick. Der sagte dem Fernsehsender CBS: „Es gibt keinen Aufschub. Die Zölle kommen.“ Donald Trump habe diese verkündet und das nicht als Scherz gemeint. Die Zölle würden auch nicht so schnell verschwinden. „Der Präsident muss den Welthandel neu regeln“, sagte Lutnick.
Krasse Befürchtungen, banges Warten
Das sind die Männer, die am Montag mit dem Schlimmsten rechnen:
► Jim Cramer (70): Bekannt durch die Börsen-Sendung „Mad Money“ auf dem Sender MSNBC. Setze Trump seine Zölle knallhart durch, „dann ist das Szenario von 1987 – jenes, bei dem wir drei Tage im Minus waren und dann am Montag um 22 Prozent gefallen sind – das zutreffendste“, sagte Cramer. „Wir werden nicht lange auf die Antwort warten müssen. Bis Montag werden wir es wissen.“
► Investoren-Legende Bill Ackman (58): Auf seinem X-Kanal spricht der Fondsmanager (mehr als neun Milliarden US-Dollar schwer) von historischen Zeiten. Der Trump-Unterstützer wagt es nicht, den Präsidenten zu kritisieren, seine Botschaft verpackt er zwischen den Zeilen:
„Ich wäre daher nicht überrascht, am Montag mit einer Ankündigung des Präsidenten aufzuwachen, dass er die Einführung der Zölle verschiebt, um sich Zeit für Verhandlungen zu verschaffen.“
Fast flehend fragt er: „Wäre eine Pause nicht sinnvoll“, damit sich die Unternehmen „auf Änderungen in ihren Lieferketten vorbereiten“ könnten?
Soll heißen: Treten die Zölle ohne vorherige „Deals“, also Handelsabkommen in Kraft, dann drohe eine wirtschaftliche Krise! Laut Ackman sogar eine „möglicherweise schwerwiegende“.
► Auch in Trumps engstem Umfeld gibt es nicht nur Fürsprecher. Tesla-Boss und Multimilliardär Elon Musk (53) kritisierte den Handelsberater des Präsidenten, Peter Navarro (75), scharf und forderte eine Freihandelszone mit der EU.
► Texas-Senator Ted Cruz (54), der Trump im Wahlkampf unterstützt hatte, warnte vor „schrecklichen“ Folgen für die US-Wirtschaft, falls aus der Zoll-Ankündigung ein echter Handelskrieg werde.
Und Trump selbst?
Der Präsident teilte auf Truth Social ein Video, das suggeriert, die Zollpolitik folge einem „Geheimspiel“ und sei ein „wilder Schachzug“, der aber funktioniere. Die Botschaft: alles unter Kontrolle!