Das wollte er unbedingt loswerden – und ließ sich nicht bremsen!

Fernando Carro (60), Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, polterte nach dem 1:2 im Pokal-Halbfinale bei Drittligist Arminia Bielefeld los: „Ich habe mich vor dem Spiel geärgert, dass nicht gewässert wurde. Das muss ich dem Rettig sagen.“

Carro war der Platz auf der Bielefelder Alm zu trocken. Deshalb wolle er sich bei DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (61) beschweren. Nach einer Pleite mit dem amtierenden Meister und Pokal-Sieger – mit elf Nationalspielern in der Startelf – bei einem Drittligisten.

Wie peinlich! Leverkusen motzt über Bielefelds Wasser-Trick

„Es war ein kollektives Versagen“, kritisierte Carro die eigene Mannschaft – und redete sich wieder in Rage: „Trotzdem ärgert es mich, dass der Platz nicht gewässert wurde. Das ist eine Regularien-Sache. Da muss der DFB eine Strafe machen. Das geht nicht. Das kann man nicht akzeptieren.“

Dabei wurden die Millionen-Stars auf Basis der Regularien ausgetrickst.

Arminia-Trainer Michél Kniat (39) hatte direkt nach der Auslosung gesagt: „Ich glaube, wir müssen jetzt einen Aschenplatz bauen, damit wir ein bisschen mehr Chancen haben.“

Die Bielefelder gaben sich alle Mühe, ihm den Wunsch zu erfüllen. Und das im Rahmen der Statuten. Arminia-Sportchef Michael Mutzel (45) erklärte den Trick mit der fehlenden Bewässerung vor dem Anpfiff nach dem Triumph: „Wir machen das in keinem Ligaspiel. Dann haben wir gesagt: Warum sollen wir das heute machen? Dann haben wir ja einen Nachteil, wenn wir den Platz wässern.“

Ein frisch gewässerter Rasen ist schneller und wird zum Vorteil für die technisch bessere Mannschaft. Bielefeld wollte einen möglichst stumpfen Platz, um Bayers Spielfluss zu bremsen.

Dafür wurde die Wasser-Vorgabe des DFB genau studiert und umgesetzt. Boss Mutzel: „Wir haben vor dem Spiel mit dem Schiedsrichter darüber gesprochen. Wenn der Platz gewässert wurde – morgens – dann muss man ihn (vor dem Spiel; d. Red.) nicht mehr wässern.“ Auf BILD-Nachfrage erklärt er die Spitzfindigkeit: „Es reicht am Kalendertag.“ Trainer Kniat trocken: „Das sind unsere Regeln hier.“

Natürlich war der Rasen bis zum Abend wieder staubtrocken. Das half Arminia womöglich, war aber nicht der Grund für den Final-Einzug. Bielefeld war einfach besser als die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso (43) – in allen Belangen.

Die Leistung der Bielefelder erkannte Carro fair an. Beim Gang aus dem Stadion meinte er: „Ich gratuliere Arminia, sie haben verdient gewonnen.“