Empörung bei Didi Hamann (51).

Das 1:1 zwischen Hoffenheim und Augsburg am Samstag löste bei dem ehemaligen deutschen Nationalspieler (59 Länderspiele) extreme Ratlosigkeit aus. Hamann bei „Sky“: „So einen Elfmeter zu geben, ist eine Frechheit. Ich war fassungslos, ich bin es immer noch.“

Was ärgert ihn so? Aus kurzer Distanz springt Augsburgs Gouweleeuw der Ball bei einem Schussversuch von Haris Tabakovic im Strafraum an den Arm. Für das Handspiel bekommt der Gastgeber einen Elfmeter, den Kramaric verwandelt (71.). Zuvor brachte Essende die Augsburger in Führung (46.)

Hamann danach: „Mich würde mal interessieren, was den Schiedsrichter geritten hat, so einen Elfmeter zu pfeifen.“

Der DFB reagier noch nach der Partie. Alex Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit der DFB Schiri GmbH, bei „Sky“: „Auch wenn der Arm vom Körper abgespreizt war, ist die Entscheidung des Schiedsrichters (Tobias Reichel; d.Red.) auf Strafstoß für uns nicht korrekt.“

Ein Fehler also?

Feuerherdt: „Es wäre richtig gewesen, weiterspielen zu lassen. Eine Intervention des Video-Assistenten wäre angebracht gewesen.“

Gouweleeuw: „Der Ball geht ja weg vom Tor, ich bin in der Bewegung – was soll ich da machen?“

Augsburgs Torwart Dahmen im „ZDF Sportstudio“: „Klare Fehlentscheidung. Fehler passieren. Schade, dass er dann nicht rausgeschickt wurde.“

Augsburgs Trainer Thorup: „Für mich klar kein Elfmeter!“

Warum hat der VAR nicht eingegriffen? Feuerherdt im ZDF: „Aus demselben Grund, warum der Schiedsrichter auch gepfiffen hat. Beide haben gesagt, dass der Arm schon ein ganzes Stück vorm Körper entfernt ist. Das stimmt, aber für diese Situation war es erstens nichts Ungewöhnliches und auch nichts Unnatürliches und zweitens, wenn der Ball aus so kurzer Distanz kommt – und dann noch von einem Mitspieler – ist das einfach ein Argument, zu sagen, dass das nicht strafbar ist.“ Aber: „Auch Schiedsrichter sind nur Menschen.“

Weil Schiri Reichel später nur nach Einreden seinen Assistenten einen Elfmeter zurücknimmt (85.), meint Gouweleeuw: „Ich weiß nicht, was bei ihm im Kopf vorging. Das geht einfach nicht.“

Sieht auch Hamann so. Der ehemalige Fußballer über die Leistung des Hauptschiedsrichters und des Videoschiris: „Das ist nicht gut genug. Da müssen wir andere Standards haben. Das können wir so nicht durchgehen lassen.“

Übrigens: Dahmen war bis zum Kramaric-Elfmeter 683 Minuten ohne Gegentor – Vereinsrekord. Der Keeper rückte damit in die Top10 besten Torhüter-Serien in der Bundesliga. Hätte seine Serie sechs Minuten länger gehalten, hätte er es sogar in die Top 5 geschafft.