Friedrich Merz und Lars Klingbeil haben ein gemeinsames Problem: zu viele Männer und zu wenig Frauen, die auf die Top-Posten wollen!

SPD-Chef Klingbeil muss in der Quoten-Partei SPD zwingend die Ministerposten 50:50 nach Geschlecht verteilen. Und CDU-Chef Merz hat zwar keine Quote, aber er wird in seiner Partei unter Druck gesetzt, genug Frauen in der ersten Reihe zu platzieren (u.a. von NRW-Regent Hendrik Wüst).

Klingbeils Problem beginnt mit Co-Chefin Esken

Co-Chefin Saskia Esken (63) will unbedingt Ministerin werden. Allerdings sagen SPD-Top-Genossinnen: „Wenn sich beide Parteichefs nach 16 Prozent bei der Bundestagswahl in die Regierung retten, macht das die Partei nicht mit.“ Das Pikante: Ausgerechnet die Frauen haben nichts gegen Klingbeil, sondern gegen Esken. Ihr Argument: Klingbeil habe sich durch seine Führungsrolle bei den Verhandlungen ein Regierungsamt verdient.

Damit verschärft sich das Frauen-Problem für Klingbeil. Er braucht drei Ministerinnen (weil die SPD circa sechs Ministerämter bekommt), die aber gleichzeitig seinen Anspruch nach Verjüngung und Erneuerung erfüllen.

Ex-Bundestagspräsidentin Bärbel Bas gilt als Joker

Joker für Klingbeil: Ex-Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Sie gilt als gesetzt für einen Top-Job, kann Parteichefin in der Esken-Nachfolge werden, die Fraktion leiten oder ein Ministeramt (Gesundheit oder Arbeit und Soziales) übernehmen – je nachdem, wo sie am meisten gebraucht wird.

Die drei aktuellen Ministerinnen Nancy Faeser (54, Innen), Svenja Schulze (56, Entwicklung) und Klara Geywitz (49, Bau) wackeln erheblich, weil sie nicht für Erneuerung stehen. Geywitz hat einen Vorteil, weil sie aus dem Osten kommt (Brandenburg) und die SPD mit mindestens einem Ost-Politiker im Kabinett aufwarten muss.

Großes Rätselraten: Wen könnte Klingbeil stattdessen aus dem Hut zaubern?

Merz ist umringt von Männern mit großen Ambitionen

Friedrich Merz ist umringt von Männern mit großen Ambitionen. An vorderster Front: Unions-Geschäftsführer Thorsten Frei, General Carsten Linnemann und Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (44). Außer Frei kommen alle aus NRW – und obendrauf läuft sich auch noch der Aachener Armin Laschet (64) fürs Außenministerium warm.

Wo sind da die Frauen?

Söder hat zwei Frauen für Ministerposten auserkoren

CSU-Chef Markus Söder will vorlegen, hat nach BILD-Informationen zwei Frauen für Ministerposten auserkoren. Als sicher gilt die Berufung von Digital-Expertin Dorothee Bär (46), als gut möglich gilt der Wechsel von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber nach Berlin – sie scheint von der Idee nicht abgeneigt.

Und Merz?

Er könnte auch auf Frauen zurückgreifen, die bislang nicht im Rampenlicht standen – zum Beispiel Siliva Breher aus Niedersachsen (51), CDU-Bundesvize und Familienexpertin.

Top-Aussichten auf einen Ministerjob hat Karin Prien (aktuell Bildungsministerin in Schleswig-Holstein). Sie ist seit Langem mit Merz befreundet.

Heißestes Gerücht: Merz könnte Verlegerin Jäkel in die Regierung befördern

Heißestes Gerücht: Merz könnte Verlegerin Julia Jäkel, die Frau von Nachrichten-Legende Ulrich Wickert, in die Regierung befördern.

Sie könnte Digitalministerin werden. Diesen Job wollte Merz immer gern an einen Experten aus der Wirtschaft vergeben.

Klar ist: Ein neues Digitalministerium kann es aber nur geben, wenn durch die Zusammenlegung von anderen Häusern (z.B. Außen und Entwicklung) ein Ministerium eingespart wird.