Das hört man nicht alle Tage!

Kuriose Widersprüche wie Heuschnupfen bei Pferden gibt es viele – Höhenangst bei Skispringern gehört wohl auch in diese Kategorie. DSV-Adler Philipp Raimund (24) leidet genau darunter. Der Skispringer verzichtet deshalb freiwillig auf einen Start beim prestigeträchtigen Skifliegen im slowenischen Planica an diesem Wochenende.

Raimund über seine Absage bei Instagram: „Wie einige von euch vielleicht wissen, habe ich Höhenangst. Normalerweise habe ich es unter Kontrolle, und beim Skispringen ist es normalerweise kein Problem.“

Und weiter: „Allerdings habe ich von Zeit zu Zeit den Fall, vor allem beim Skifliegen, dass mein Körper reagiert, ohne dass ich es beeinflussen kann. Dann verliere ich so für anderthalb Sekunden die Kontrolle und kann mich nur noch beobachten, während ich quasi in einer Klaue festgehalten werde.“

Der zweimalige Junioren-Weltmeister wird daher nicht am ersten Einzelflug am Freitag und auch nicht am Mannschaftswettbewerb am Samstag teilnehmen. Im Gesamt-Weltcup liegt er momentan auf Rang 22.

Raimund fügte hinzu: „Natürlich habe ich 95 Prozent meiner Sprünge unter Kontrolle, aber wenn es um Planica geht, gehe ich nicht das Risiko ein, dass es passiert, wenn ich nicht weiß, ob ich noch der Pilot bin, oder ob ich überhaupt nicht reagieren kann.“

Ob der Allgäuer am Sonntag an den Start gehen wird, ließ er noch offen.

Raimund über das Springen am Sonntag: „Vielleicht fliege ich am Sonntag. Wenn ich mir das Skispringen ansehe, möchte ich normalerweise sofort auf die Schanze, also hoffe ich, dass das auch hier passiert. Wenn nicht, dann ist es, was es ist. Aber ich werde nicht fliegen, wenn ich mich dazu nicht bereit und glücklich fühle.“

Mit dem Raimund-Ausfall dürfte Markus Eisenbichler (33) in Slowenien zum Einsatz kommen und dort seinen voraussichtlich letzten Wettkampf bestreiten.