Als 22-Jährige ließ sich Asthildur Loa Thorsdottir mit einem 15-Jährigen ein, bekam von dem Teenager ein Baby. Ihre Jugendsünde wurde der isländischen Bildungsministerin jetzt zum Verhängnis.
Den Skandal machte der staatliche isländische Rundfunk „RUV“ am Donnerstagabend bekannt. Demnach soll Thorsdottir den Jungen vor mehr als 30 Jahren bei der Jugendarbeit in einer kirchlichen Gemeinde kennengelernt haben.
▶︎ Nach isländischem Recht gelten Personen unter 18 Jahren als Kinder. Zwar liegt das Mindestalter für sexuelle Handlungen in Island aktuell bei 15 Jahren, dennoch ist es illegal, mit einer Person unter 18 Jahren Geschlechtsverkehr zu haben, wenn man beispielsweise deren Lehrer oder Ausbilder ist. Verstöße können mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden.
Unbekannter informierte Premierministerin
Premierministerin Kristrun Mjöll Frostadottir soll vor einer Woche von einem bislang unbekannten Absender über die Situation informiert worden sein. Daraufhin gab die 58-jährige Ministerin ihren Rücktritt bekannt. Sie will aber als Mitglied der isländischen Volkspartei „Flokkur fólksins“ im Parlament bleiben.
Auch der Vater des Kindes meldete sich zu Wort. Die romantische Beziehung sei immer geheim gehalten worden. Allerdings durfte er bei der Geburt seines Sohnes anwesend sein. Zunächst habe die Mutter gelegentliche Treffen arrangiert. Das änderte sich erst, als Thorsdottir ihren Mann kennenlernte, mit dem sie ebenfalls einen gemeinsamen Sohn hat. Der Kindsvater gibt an, dass ihm zwei Stunden pro Monat mit seinem Sohn gewährt wurden, im Haus von Thorsdottir und ihrem Mann. Zugleich forderte die Mutter Unterhaltszahlungen, die er achtzehn Jahre lang zahlte.
Kindsvater sieht sich nicht als Opfer
Pikant: Die Partei von Thorsdottir hat sich stets gegen die sogenannte „Eltern-Kind-Entfremdung“ eingesetzt. Damit wird ein Phänomen beschrieben, bei dem ein Kind einen Elternteil aufgrund der negativen Beeinflussung des anderen Elternteils ablehnt, oft im Zusammenhang von Scheidungen oder Sorgerechtsstreitigkeiten. Verstöße dagegen sollten mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden können, so die Forderung der Volkspartei.
Der Kindsvater gab an, dass er sich nicht als Opfer betrachte. Er habe sich damals jedoch in einer schwierigen Lebenslage befunden. Seine Teenagerzeit sei sehr hart gewesen, er sei in einem schwierigen Elternhaus aufgewachsen. Deshalb habe er Hilfe in der Kirchengemeinde gesucht.