Ein Marktplatz, bunte Buden und Fahrgeschäfte und am besten ein paar sonnige Tage dazu – das waren noch vor ein paar Jahren die einfachen Zutaten für einen schönen Kirmesausflug mit der Familie.
Doch diese Unbeschwertheit ist weg. Sie wird verdüstert von der Angst vor Messer-Terror und Amok-Fahrern, die gnadenlos durch die feiernde Menschenmenge pflügen.
Und das hat Folgen: In Lage, einer 35.000-Einwohner-Stadt in NRW, sollten jetzt 30 Lastwagen mit je 3,5 Tonnen Leergewicht an 15 Sperrpunkten eine einfache Frühlingskirmes absichern. Wohlgemerkt: nicht Fort Knox, sondern eine kleine Kirmes!
Den Schaustellern war das Sicherheitskonzept zu teuer, das Fest wurde deshalb abgesagt.
Wir lassen uns unsere Art zu leben nicht nehmen, wird von der Politik immer wieder beschworen. Doch ist das nicht längst viel zu spät?
Wer heute jung ist, der wird sich kaum noch an die wunderbare Leichtigkeit jener Zeit erinnern, bevor die Angst unter uns kam. Und mit ihr Betonklötze und Barrikaden um die Festplätze.
„Unsere Art zu leben“ – sie ist dabei sich aufzulösen, auszusterben. Die abgesagte Kirmes von Lage macht das nur ein weiteres Mal sehr deutlich.