Wann kommt die Waffenruhe in der Ukraine?

Die Welt wartet noch immer auf entsprechende Signale aus Moskau – in Washington gibt man sich derweil betont optimistisch.

US-Präsident Donald Trump glaubt, dass Russland einen Deal im Ukraine-Krieg machen wird. „Die Signale aus Russland sind ziemlich gut“, sagt er am Freitagabend vor Journalisten.

Andere zweifeln an der Bereitschaft des Kreml, die Waffen schweigen zu lassen – allen voran die Briten.

Der britische Premierminister Keir Starmer warf Kreml-Despot Wladimir Putin vor, kein ernsthaftes Interesse an einer Beendigung des Ukraine-Kriegs zu haben.

„Wir können nicht zulassen, dass Putin mit dem von Präsident Trump vorgeschlagenen Abkommen Spielchen treibt“, warnt Starmer.

„Die völlige Missachtung des Waffenruhe-Vorschlags von Präsident Trump durch den Kreml zeigt nur, dass es Putin mit dem Frieden nicht ernst meint.“ Der Machthaber in Moskau versuche stattdessen, „eine Waffenruhe zu verzögern“, sagte Starmer.

Der Briten-Premier traut Putin nicht und hat für Samstag zu einer erneuten Krisen-Konferenz eingeladen. Starmer ist Gastgeber eines virtuellen Treffens der Verbündeten der Ukraine. An der Videokonferenz sollen mehrere Staats- und Regierungschefs, unter ihnen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), teilnehmen.

Im Vorfeld sind nach Information der WELT mehrere Spitzen-Diplomaten nach Washington gereist, um die Amerikaner davon abzuhalten, Putin zu große Zugeständnisse zu machen

Auch Deutschland und Frankreich hatten zuvor Moskaus Haltung zu dem von den USA eingebrachten und von Kiew unterstützten Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine kritisiert.

„Statt einem klaren Bekenntnis zu Frieden gibt es weiter Raketen, Bedingungen und Hinhalten“, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Freitag nach einem G7-Treffen im kanadischen Charlevoix.

Der französische Präsident Emmanuel Macron kritisierte die „verzögernden Aussagen“ Moskaus und forderte Russland zur Zustimmung zu dem Waffenruhe-Vorschlag auf.

Putin spielt auf Zeit

Nach Verhandlungen in Saudi-Arabien hatte die Ukraine am Dienstag dem US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe zugestimmt. Putin befürwortete am Donnerstag eine Waffenruhe in der Ukraine grundsätzlich, er stellte jedoch Bedingungen.

Zunächst müssten „ernste Fragen“ zur Umsetzung geklärt werden, zudem müsste eine Waffenruhe „zu einem dauerhaften Frieden führen und die tieferliegenden Ursachen dieser Krise angehen“, sagte er.