Einer poltert und tobt, aber sieben stehen Seite an Seite: Europa zeigt Solidarität beim G7-Gipfel in Kanada gegen die Attacken von US-Präsident Donald Trump (78).
Während Trump Kanada mit Annexion und Strafzöllen droht, sind im Nachbarland in Charlevoix nahe Quebec die G7-Außenministerinnen und -minister zusammengekommen.
Bis Freitag berieten sich die Vertreter von Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland, auch US-Außenminister Marco Rubio (53) kam dazu.
Trump hatte Kanada wiederholt den „51. Bundesstaat“ genannt und mit seinem Handelskrieg Ängste vor einer Staats-Übernahme geschürt. Kanadas Ex-Premier Justin Trudeau (53) warnte zuletzt vor wirtschaftlicher Zerstörung durch US-Zölle, Kanada reagiert mit einem Boykott von US-Produkten.
Auf dem G7-Gipfel zeigten Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas ihre Solidarität auf modische Weise.
Statt Trump harte Worte entgegenzuschleudern, trugen sie die kanadischen Nationalfarben am Leib: Kallas ein rotes Kleid mit 3/4-Arm, Baerbock eine cremefarbene Kombi (Wollrock und Seidenbluse). „Es war ein tolles modisches Statement“, schwärmte Kanadas Außenministerin Mélanie Joly (46) über „ihre Freundinnen“.
► Die Annexionsdrohungen Trumps nannte sie „absurd“.
Die Gipfel sind bekannt für vertrauliche Zweier-Gespräche, oft ohne Mitarbeiter oder Teams, entsprechend offen findet der Austausch unter den Ministerinnen und Ministern statt.
Mit Rubio habe sich die Gruppe dem Vernehmen nach trotz der Drohungen seitens Trump gut austauschen können. Die Arbeitsatmosphäre auf dem Gipfel sei entgegen aller Befürchtungen im Vorfeld entspannt gewesen, hieß es. Baerbock betonte, die Gesprächstemperatur entspreche „nicht der Außentemperatur in diesem winterlichen Kanada“.
Trotz des Störfeuers aus Washington verständigten sich die G7 überraschend auf eine gemeinsame Abschlusserklärung und auf Kompromisse u. a. beim Umgang mit den Plänen für eine Waffenruhe in der Ukraine. „Alle sieben Außenminister stimmen dem US-Vorschlag für einen Waffenstillstand zu, der von den Ukrainern unterstützt wird“, sagte Kanadas Außenministerin Joly.
Man werde nun die russische Reaktion auf den US-Vorstoß prüfen.