Job-Garantie klingt anders!

Nach den heftigen Attacken auf die 1. BSW-Ministerin Katja Wolf aus den eigenen Reihen inklusive Rücktritts-Forderungen legt jetzt Parteichefin Sahra Wagenknecht persönlich nach.

Bei ihrer Pressekonferenz im Bundestag wurde die Gründerin gefragt, wie viel Schuld Thüringen am Scheitern bei der Bundestagswahl trägt.

Wagenknechts Antwort: „Die Mitglieder, die in Thüringen an den Wahlkampfständen standen, haben sehr oft von Wählern gesagt bekommen, dass sie von der Landesregierung enttäuscht sind. Wir haben bundesweit in absoluten Zahlen dazugewonnen, mehr Stimmen als bei der Europawahl, während wir in Thüringen sehr deutlich Stimmen verloren haben.“

Wagenknecht holte noch weiter aus: „Im Februar gab es eine Umfrage, was die Zufriedenheit mit der Thüringer Landesregierung anging. Da war auffällig, dass gerade die BSW-Wähler überproportional unzufrieden waren. Selbst Linke-Wähler waren zufriedener als BSW-Wähler. Das ist nicht so gut.“

Dann der Giftpfeil direkt auf Wolf: „Man muss in einer Regierung so überzeugend auftreten, dass die Menschen sehen, dass die Partei, die sie gewählt haben, auch das tut, wofür sie diese gewählt haben. Da wurden auf jeden Fall Fehler gemacht. Jetzt muss in Thüringen diskutiert werden, was man verändern muss.“

Thüringer BSW muss Mitgliederzahl schätzen

Zuletzt sprach selbst Wolfs Co-Chef Steffen Schütz von Bestrebungen auf Bundes- und Landesebene, die Regierung platzen zu lassen.

Die Kritik aus Thüringen an der zentralistischen Mitgliederaufnahme kontert Wagenknecht so: „Wir nehmen in den nächsten Wochen und Monaten sehr viel mehr Mitglieder auf als im letzten Jahr. Wir müssen uns die 14.000 Antragsteller seriös anschauen. Das kann man nicht an die Landesverbände delegieren, weil die gar nicht die Kapazitäten haben.“

Kein Wunder, dass das Thüringer BSW seine Mitgliederzahl immer noch schätzen muss. Ein Sprecher zu BILD: „Es sind circa 100. Genau wissen wir es nicht, weil der Bund Eintritte und Aufnahmen vornimmt.“

Folge: In Thüringen geht die Angst um, dass die Berliner Parteizentrale reihenweise Mitglieder auf Wagenknecht-Linie aufnimmt, um das Thüringen-Bündnis mit CDU und SPD beim Landesparteitag (26. April) zu zerschlagen. Das wäre auch das Aus für Wolf und Schütz, die den Koalitionsvertrag gegen Wagenknechts Widerstand durchgeboxt hatten.