„Die Forken lassen wir zu Hause“, sagt der Landwirt auf Instagram. Mitbringen sollen seine Kollegen aber ihre „Empörung über die hohen Herrschaften und eine verantwortungslose Agrarpolitik“.

Ein Jahr nach den großen Bauern-Protesten ruft einer der beteiligten Verbände die Landwirte erneut auf die Straße. Am 20. März wollen die Freien Bauern in Bad Frankenhausen (Thüringen) ihre zwölf Forderungen an die nächste Bundesregierung verlesen.

▶︎ Ort und Zeit sind kein Zufall. Am 20. März 1525 verkündeten aufständische Bauern die „Zwölf Artikel der Bauernschaft“ und lösten damit den Deutschen Bauernkrieg aus. Bad Frankenhausen war ein Zentrum der Erhebung.

▶︎ Vor 500 Jahren kämpften die Bauern unter anderem für die Abschaffung des Kleinzehnten (Abgabe von Gartenfrüchten und Jungtieren), die Aufhebung der Leibeigenschaft und für eine vertragliche Regelung von Dienstleistungen für ihren Grundherren.

Auflagen für Düngung und Tierhaltung sollen weg

▶︎ 2025 verlangen die Freien Bauern in ihren „Zwölf Forderungen“ etwa die Abschaffung des EU-Programms Green Deal sowie der 2017 eingeführten Auflagen für Düngung, Pflanzenschutz und Tierhaltung, außerdem faire Lieferbeziehungen und die Erlaubnis, Wölfe am Weidezaun zu schießen.

Landwirtin Petra Wolter-Klußmann aus Eimersleben (Sachsen-Anhalt) wird alle zwölf Forderungen in Bad Frankenhausen vortragen.

Auf der Rednerliste stehen zudem Forstwirt Franz Prinz zu Salm-Salm und Alfons Josef Wolff (64), Bundessprecher der Freien Bauern.

Über die Bauern-Proteste Anfang 2024 sagt Wolff: „Politisch haben die bisher wenig bewirkt, aber sie haben zu einer hohen Akzeptanz unserer Forderungen in der Öffentlichkeit geführt und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter uns Landwirten gestärkt. Wir sind jetzt auch viel besser vernetzt.“

Deshalb rechnet der Bundessprecher der Freien Bauern damit, dass am 20. März auch Mitglieder anderer Verbände nach Bad Frankenhausen kommen.

In der Kleinstadt erlitt das Bauern-Heer am 15. Mai 1525 eine schwere Niederlage. „Trotzdem hat sich durch diesen Impuls für die Bauern anschließend viel geändert“, so Wolff.