Russen-Diktator Wladimir Putin hat sich am Donnerstagnachmittag erstmals zum Waffenruhe-Vorschlag von US-Präsident Donald Trump (78) geäußert. Die USA hatten eine 30-tägige Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine vorgeschlagen, Kiew hatte zugestimmt.

Putin tat so, als würde er der Waffenruhe im Prinzip zustimmen. Doch tatsächlich stellte der Despot den USA und der Ukraine neue, kaum erfüllbare Bedingungen.

Zunächst dankte er dem amerikanischen Präsidenten Trump für dessen Friedensbemühungen. Dann wurde er konkret: „Wir sind dafür, aber es gibt Feinheiten“, erklärte Putin.

Russland sei „einverstanden, die Kampfhandlungen einzustellen“, aber der Vorschlag müsse „zu einem langfristigen Frieden führen“ und die „Ursachen dieser Krise“ beseitigen. Zur Erinnerung: Putin ließ am 24. Februar 2022 die gesamte Ukraine überfallen, um die ukrainische Regierung zu stürzen und die Armee zu entwaffnen. Er begründete das unter anderem mit nie belegten, vermeintlichen Angriffsplänen Kiews gegen Russland.

Dann tat Putin genau das, was Experten erwartet hatten (BILD berichtete): Er diktierte mehrere Bedingungen, die eine Waffenruhe mindestens verzögern oder sogar komplett unmöglich machen könnten.

Erste Trump-Reaktion auf Putins Erklärung

Trump bezeichnete Putins Erklärung rund eine Stunde später als „vielversprechend“, aber „nicht vollständig“. Sollte Putin dem Waffenruhe-Vorschlag nicht zustimmen, wäre das eine Enttäuschung, sagte Trump am Donnerstag in Washington.

„Viele Details eines endgültigen Abkommens sind bereits besprochen worden. Jetzt werden wir sehen, ob Russland dabei ist. Falls nicht, wird das ein sehr enttäuschender Moment für die Welt sein“, sagte Trump. „Hoffentlich tun sie das Richtige.“

Am Mittwoch hatte der US-Präsident Russland bereits mit Finanz-Sanktionen gedroht, sollte der Kreml eine Waffenruhe verweigern.

Diese Bedingungen diktierte Putin

Die Bedingungen des russischen Diktators:

▶︎ So befänden sich eingekesselte ukrainische Soldaten auf russischem Gebiet in der Region Kursk. Würde eine Waffenruhe bedeuten, dass sie einfach abziehen könnten? Oder sollten sie die Waffen niederlegen und in Kriegsgefangenschaft gehen?

Putin machte klar, dass er nur eine Kapitulation der ukrainischen Verbände in Kursk akzeptieren würde.

▶︎ Ebenfalls behauptete Putin, dass seine Armee entlang der gesamten, fast 2000 Kilometer langen Frontlinie vorankomme. Er insinuierte, dass es sich für Russland nicht lohne, jetzt das Feuer einzustellen. Dann nannte er seine wohl wichtigste Bedingung, die eine Waffenruhe fast unmöglich machen dürfte.

▶︎ Der Kreml-Diktator stellte in den Raum, dass die Ukraine eine 30-tägige Waffenruhe nutzen könne, um frische Soldaten zu mobilisieren und mithilfe des Westens neue Waffen ins Land zu bringen. Dies, so machte Putin klar, sei für Russland nicht akzeptabel.

„Oder wird es all das nicht geben?“, fragte Putin. „Wie kann man uns garantieren, dass das nicht passieren wird?“

HEISST: Russland verlangt, dass die Ukraine 30 Tage lang keine Unterstützung aus dem Westen erhalten darf – sich selbst will Moskau freilich keine Beschränkungen auferlegen.

Was will Putin wirklich?

Die Bedingungen des Kreml haben mit der ursprünglich von den USA angedachten Waffenruhe nichts mehr zu tun. Sie könnten nur dem Zweck dienen, die Waffenruhe hinauszuzögern oder ganz zu verhindern. Putin versuchte jedoch, dies in positiv formulierte Phrasen zu packen, indem er z.B. US-Präsident Trump dankte.

Bereits zuvor hatte BILD unter Berufung auf westliche Quellen berichtet, dass im Kreml große Skepsis gegen die Waffenruhe herrscht. Nach BILD-Informationen gab es in Moskau die Überlegung, den amerikanischen Vorschlag einer sofortigen Waffenruhe hinauszuzögern. Dies könnte Russland ermöglichen, bessere Bedingungen herauszuhandeln.

Demnach möchte Moskau nicht als Friedenshindernis wahrgenommen werden und bereitet eine ausgeklügelte Verhandlungstaktik vor, um diesen Eindruck zu vermeiden – und gleichzeitig keine Kompromisse einzugehen.