Es läuft gut bei der Nationalelf – zu gut für die, die aktuell nicht dabei sind…

Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) betonte vor dem Holland-Kracher noch mal, wie wichtig ihm eine gute Harmonie im Team ist: „Wir haben versucht Dinge zu verändern, was den Kader angeht, um andere Dynamiken entstehen zu lassen, ein anderes Miteinander entstehen zu lassen. Mir ist das Klima sehr wichtig, und da haben wir aktuell ein sehr gutes, auf dem Platz und außerhalb des Platzes. Man merkt, das die Jungs sich wohlfühlen, das Trainerteam sich wohlfühlt mit der Mannschaft zusammen. Man muss die richtigen Spieler auswählen.“

Heißt: Auch in Zukunft wird er weitestgehend auf den aktuellen Kreis an Spielern setzen – selbst für Topstars wie Leroy Sané (28) und Serge Gnabry (29) wird es schwer, bei den kommenden Länderspielen im Oktober wieder dabei zu sein!

Sané kämpft immer noch mit den Nachwirkungen seiner Schambein-OP, die er nach der EM vornehmen ließ, muss überhaupt erst mal richtig fit werden und wieder spielen. Auf lange Sicht ist er zwar bei Nagelsmann eingeplant, aber je besser sich die aktuelle Truppe einspielt, desto schwerer wird es für Sané, einen Platz in der Startelf zu ergattern.

Bei anderen eigentlich etablierten Nationalspielern dürfte es sogar noch schwieriger werden. Serge Gnabry (29) war bei der EM nicht dabei, spielte eine maue Saison bei Bayern, galt dort sogar als Verkaufskandidat. Aktuell zeigt er wieder aufsteigende Form, dennoch muss er sich erst wieder mit Top-Leistungen zurückkämpfen zum DFB. Gleiches gilt für Dortmunds Julian Brandt (28): Er war lange gesetzt im Kader, war aber bei der EM nicht dabei. Um wieder dazuzustoßen und an den aktuell im Kader fest Etablierten wie Führich, Baier oder Undav vorbeizuziehen, muss er dauerhaft glänzen.

Noch schwerer ist es aktuell für Leon Goretzka (29): Seine Ausbootung war ein großes Thema, aktuell ist er auch bei Bayern hinten dran. Aktuell ist schwer vorstellbar, dass er unter Nagelsmann in naher Zukunft nochmal dabei ist – gerade auch im Hinblick auf die Harmonie-Sätze des Bundestrainers. Nagelsmann wird genau hinschauen, wer gut reinpasst in den aktuell funktionierenden Kader.

Zumal es für den Oktober bereits Kandidaten gibt, die ganz neu dazustoßen könnten: Paul Wanner (18) begeistert bei Heidenheim, gilt als der nächste Mittelfeld-Zauberer nach Musiala und Wirtz – und da er auch für Österreich auflaufen könnte, muss sich der DFB beeilen. Auch Gladbach-Stürmer Tim Kleindienst (29) könnte mal eine Chance bekommen, wenn er so weiter knipst wie zum Start der Saison. Und auch die Youngster Brajan Gruda (20/Brighton) und Rocco Reitz (22/Gladbach) dürften bald wieder dabei sein, sie schnupperten bereits in der EM-Vorbereitung rein. Auch Karim Adeyemi (22) könnte bei guten Leistungen eine neue Chance bekommen, er ist aktuell bei der U21.

Viele junge Nachrücker, das macht es schwierig für die einst etablierten wie Sané, Gnabry, Brandt und Co. Selbst für einige aktuell noch im Kader stehende Routiniers wie Emre Can (30) oder Robin Koch (28) könnte es bereits im Oktober eng werden.